Süddeutsche Zeitung

Am Wochenende:Zu Hause auf Entdeckungsreise

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Kreative laden zu Schäftlarner Ateliertagen ein

Claudia Groß öffnet bei den Schäftlarner Ateliertagen ihr Haus für Kunstinteressierte.

Ihre neuesten Bilder sind von Alltagsdingen inspiriert, etwa von einem USB-Kabel.

Ihr Mann Hans-Jörg Groß hat in Namibia alte Autos fotografiert.

Was treibt einen Menschen an, zum Pinsel oder zur Kamera zu greifen? Für Claudia Groß ist die Antwort in diesem Jahr vorgeschrieben. "Inspiration Alltag" heißt das Thema einer Meisterklasse, die sie derzeit bei der Künstlerin Susanne Hauenstein absolviert. Einige Arbeiten, die dabei entstanden sind, präsentiert Groß am Wochenende bei den Schäftlarner Ateliertagen in ihrem Haus an der Klosterstraße 19 a. Die Erzieherin und Kunstpädagogin setzt sich seit Jahren intensiv mit der Malerei auseinander. Für ihr Alltagsprojekt hat sie sich zunächst mit der Kamera auf Entdeckungsreise durch die eigenen vier Wände begeben. Als äußerst fruchtbares Gebiet erwies sich dabei die Küchenablage: "Dort, wo sich alles sammelt, vom USB-Kabel über Zettel und Briefe bis hin zum Lippenstift." Eine Fotografie setzte sie in gleich sechs Gemälde um.

Weit weg vom Alltag, nämlich nach Namibia, entführen die Bilder ihres Mannes den Betrachter. Hans-Jörg Groß, im Brotberuf Produktmanager für Veterinärmedizin, widmet sich in seiner Freizeit mit Leidenschaft der Fotografie. Bei den Ateliertagen zeigt er eine Serie, die auf einer Afrika-Reise entstanden ist und alte Autos in den Blickpunkt rückt.

Ein übergreifendes Motto gibt es bei den Schäftlarner Ateliertagen nicht, auch keine Teilnahmekriterien. "Wir sind eine zusammengewürfelte Gruppe", sagt Claudia Groß. Erstmals mit von der Partie sind die Kalligrafin Ella Nissen (Zeller Straße 57) und Maria José Prados-Palacios, die großflächige Blumenbilder präsentiert. Sie stellt zusammen mit der Seidenmalerin Sigrid Tosold im Alten- und Pflegeheim aus (Gerhart-Hauptmann-Weg 10). Ein paar Schritte weiter zeigt Hans Dieter Danner Porträts, Landschaften und Stillleben in verschiedenen Techniken (Gerhart-Hauptmann-Weg 4). Auch Meinhard Loibl öffnet Gästen seine Tür am Winkelweg 3.

Zu eigenen Deutungen möchte die Malerin Sabine Kirchhoff die Betrachter ihrer Bilder anregen (Neufahrner Weg 10, Irschenhausen). Wolfgang Steck wiederum hat sich dem Ziel verschrieben, das "Unsichtbare im Sichtbaren" auf die Fotoleinwand zu bannen. In seinem Haus in Hohenschäftlarn (An der Leiten 18) überrascht er seine Gäste mit "inszenierten Augenblicken".

Schäftlarner Ateliertage, 9. und 10. November, jeweils 14 bis 18 Uhr

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SZ vom 09.11.2019 / stsw
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