Am Montag:Weitere Diskussion um Seniorenstift

CSU Münsing sieht konkreten Mehrwert für die Gemeinde

Von Benjamin Engel, Münsing

Vor der Informationsveranstaltung zum geplanten Seniorenstift in Ambach melden sich nochmals Kritiker und Befürworter zu Wort. Am Montag, 24. April, wollen die Kommune und die Betreiber vom Kuratorium Wohnen im Alter (KWA) das Projekt mit 80 Wohnungen auf dem Gelände der früheren Wiedemann-Kurklinik vorstellen. Verantwortliche, Gegner und Skeptiker können sich im Gemeindesaal (Beginn: 19.30 Uhr) äußern. Die CSU betont in einem aktuellen Positionspapier die Chancen und den Mehrwert eines Seniorenstifts. Der Ostuferschutzverband (OSV) und die Initiative Ambach mit Sprecher Sebastian Wiedemann sehen vor allem die Dimensionen des Vorhabens kritisch und setzen sich zumindest für einen kleineren Alternativvorschlag ein.

Bereits vor drei Wochen hatten OSV und die Initiative Ambach in einer eigenen Informationsveranstaltung ihre Kritik teils lautstark geäußert. Architekt Wiedemann hatte moniert, dass die Machbarkeitsstudie des Büros Goergens & Miklautz auf falschen Berechnungen beruhe. Auf Basis der Studie will die Kommune nach einem Beschluss des Gemeinderats das Projekt vorantreiben. Denn die in der Studie veröffentlichte Wohnfläche übersteige die im Gemeinderatsbeschluss festgelegte Maximalgröße von 4377 Quadratmetern um rund 600 Quadratmeter. Christian Weigl vom Architekturbüro Goergens & Miklautz erklärt den Unterschied mit dem Platz für Konstruktionen wie Wände, der in seinen Plänen noch miteingerechnet sei.

In der Informationsveranstaltung am Montag will Wiedemann seine Kritik und einen Alternativvorschlag vorstellen. Demnach soll das Seniorenstift auf 55 bis 60 Wohnungen reduziert werden. Die leer stehenden Bauten des früheren Sanatoriums könnten teilweise saniert, so müssten weniger Gebäude neu errichtet werden.

Münsings Bürgermeister Michael Grasl (FW) hofft auf eine faire Diskussion. Er hat bereits angedeutet, dass auch alternative Gestaltungsmöglichkeiten zur Machbarkeitsstudie mit ihren um einen Hof gruppierten Gebäuden denkbar seien. Die sollen allerdings in der Informationsveranstaltung noch nicht präsentiert werden.

Die CSU mit dem Ortsvorsitzenden Martin Ehrenhuber sieht im Seniorenstift vor allem eine Bereicherung für die Kommune. "Ein Wohnstift der KWA in Ambach ist eine große Chance für die Gemeinde Münsing und die Region", heißt es in dem aktuellen Positionspapier. So entstünden mit einem ambulanten Pflegedienst und einer Tagespflege soziale und gesellschaftliche Einrichtungen für die Öffentlichkeit. Ältere Mitbürger bekämen Wohnmöglichkeiten. Zusätzliche Arbeitsplätze könnten geschaffen werden, die lokale Wirtschaft profitieren. Ebenso sieht die Münsinger CSU in einem geplanten Saal für kulturelle Veranstaltungen und einem auch für Exter- ne offenen Schwimmbad Mehrwerte. Allerdings befürwortet die CSU einen Architektenwettbewerb - gegen diesen hatte sich der Gemeinderat Anfang März entschieden. Das Gremium soll nach Ansicht der Partei seine Entscheidung überdenken. Für die CSU sollte das Projekt "ein Leuchtturm für energetische und ökologische Nachhaltigkeit" sein, möglichst viele ökologische und heimische Materialien dazu verwendet werden. Während der Bauphase und beim späteren Betrieb sollten vornehmlich Produkte, Arbeitskräfte und Lieferanten aus Münsing und der Region zum Zuge kommen. Einige der Wohnungen sollten Ortsansässigen zu Vorzugskonditionen bereitgestellt werden. Von der Kommune verlangt die CSU eine Gesamtrisiko- und Folgenabschätzung, um etwaige Haftungen auszuschließen.

Die CSU lädt für Freitag, 12. Mai, zu einer Besichtigung des KWA-Seniorenwohnstifts "Rupertihof" in Rottach-Egern (Abfahrt: 15 Uhr am Münsinger Dorfplatz mit dem Bus).

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