Für den CSU-Bundestagsabgeordneten Alexander Radwan kann es keine Almwirtschaft geben, wenn sich der Wolf in der Region weiter ausbreitet. Das bekräftigte der Abgeordnete aus dem Wahlkreis, als er Ende vergangener Woche zum Antrag der Unionsfraktion (CDU/CSU) für ein wirksames Wolfsmanagement im Bundestag sprach. Darin sind unter anderem wolfsfreie Zonen gefordert. Außerdem soll der Schutzstatus des Beutegreifers auf europäischer Ebene herabgestuft werden, der Wolf leichter zum Abschuss freigegeben werden können und ins Jagdrecht aufgenommen werden, Tierhalter sollen zudem leichter entschädigt werden können.
Lange Zeit war der Wolf im hiesigen Alpenraum ausgestorben, in jüngster Zeit wird er in der Region immer öfter gesichtet. Nach Naturschutzrecht sind die Tiere streng geschützt und dürfen nur in absoluten Ausnahmefällen erlegt werden. Im Bundestag kritisierte Radwan, dass Teilen der deutschen Politik der Wolf wichtiger sei, als die kleinteilige Landwirtschaft, Bauernhöfe und Almen zu erhalten. So heißt es in einer Mitteilung aus seinen Büro. Insbesondere habe der CSU-Bundestagsabgeordnete den Grünen vorgeworfen, dass ihnen der Beutegreifer wichtiger sei als weitere Argumente. Diese setzten sich zwar immer für mehr Arten- und Tierschutz ein, vergäßen aber, dass es keine natürlichere und tierfreundlichere Haltungsform als die Almwirtschaft gebe, die für die Artenvielfalt sehr wichtig sei. "Die Bauern fragen mich nicht nach Geld", so Radwan. "Sie wollen in Ruhe sicher für ihre Tiere sorgen und nicht zusehen, wie sie verenden müssen."
Mit dem Antrag der Unionsfraktion für ein wirksames Wolfsmanagement werden sich nun die Ausschüsse des Bundestags für Umwelt und Landwirtschaft beschäftigen.