Ob mit Marshmallows am Lagerfeuer, mit dem Skateboard wilde Sprünge machen oder klassisch Kickern mit Freunden und Gleichaltrigen: die Jugendarbeit in der Region ist vielfältig. Nun erhalten die Angebote einen Schub über den Sommer: Unter dem Namen "Äktschn Oberland" vergibt der Bayerische Jugendring (BJR) insgesamt 44 000 Euro, von denen der Großteil - nämlich um die 32 000 Euro - an lokale Gruppen und Vereine geht. Die Ziele, die das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales darin sieht, sind unter anderem mehr Perspektiven für junge Menschen, das Sichtbarmachen der Jugendarbeit - und natürlich eine ganze Menge Spaß.
Sabine Grasberger, Sandra Kresta und Verena Peck vom Kreisjugendring (KJR) haben das Projekt kürzlich vorgestellt. Die Kampagne soll es Kindern und Jugendlichen im Landkreis ermöglichen, bis zum 15. Oktober an vielen verschiedenen Angeboten teilzunehmen und in Gruppen und Vereine hineinzuschnuppern. Etwa drei Monate lang erhalten Jugendgruppen die Gelegenheit, einen entsprechenden Antrag auf finanzielle Zuschüsse zu stellen. Dabei steht jedem Verein eine maximale Summe von 1000 Euro zu. Von Ausflügen, offenen Trainings, Schnupperstunden, Infoaktionen bis hin zu materiellen Anschaffungen wird laut KJR jede Form von Jugendarbeit unterstützt. Untergruppierungen wie beispielsweise die verschiedenen Sportarten des TV Bad Tölz 1966 haben wiederum jeweils einen eigenen Anspruch auf die Maximalsumme.
So hat bereits der Pfadfinderstamm Eisvogel der deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) in Bad Tölz einen Antrag für eine Infoveranstaltung mit Lagerfeuer und Marshmallows geplant. Hierfür benötigen sie beispielsweise eine Feuerschale. Der Skateboardverein Roll Active Initiative strebt einen Wettbewerb im Skatepark in Waldram an. Ein weiterer Antragsteller möchte für einen Trampolinkurs ins Zillertal reisen. Kinder und Jugendliche sollen so die Chance erhalten, kostengünstig neue Dinge oder Aktivitäten auszuprobieren. Zudem lernen sie Gleichaltrige und Gleichgesinnte kennen, sodass der Reiz, einer Gruppe oder einem Verein beizutreten, vielleicht größer ist.
Ziel der Kampagne ist es, nach der zweijährigen Corona-Pause wieder für die vielseitigen Angebote der örtlichen Jugendarbeit zu begeistern. Die vergangenen zwei Jahre hätten Kinder und Jugendliche zurückstecken müssen: "Wir sehen es als eine Belohnung, diese Begegnungen nun zu ermöglichen", sagte Verena Peck, Kreisjugendpflegerin Bad Tölz. "Es ist ja auch irgendwie eine Anerkennung, was da in der Jugendarbeit alles so geleistet wird."
"Die Idee einer solchen Verteilung ermöglicht es, das Geld so direkt wie möglich an die Kinder weitergeben zu können", sagte Sandra Kresta, Geschäftsführerin des KJR. "Für viele Verbände sind ein paar hundert Euro schon viel Geld. Sie können es für sehr viel gebrauchen."
Am 15. Oktober wird es dann zu einem großen Finale der "Äktschn Wochen" kommen. Dieses findet am Karl-Lederer-Platz in Geretsried statt. Im Zentrum des Fests steht ebenfalls das Ziel, Jugendarbeit durch Informationsvermittlung sichtbar zu machen. Von 15 Uhr bis 22 Uhr haben die Gruppen hier die Gelegenheit, sich in einem gemeinsamen Miteinander vorzustellen. Hierfür stehen die restlichen Gelder zu Verfügung, um Essensmöglichkeiten, ein Bühnenprogramm und freien Eintritt garantieren zu können.
Mehr Informationen unter www.kjr-toel.de