Süddeutsche Zeitung

Von Wolfratshausen bis Bad Tölz:Acht Tage Kultur

Kunst oder Kabarett? Krimi-Duell oder Klassik-Konzert? Empfehlungen für die kommende Woche.

Walter Raum

Frühe Bilder des Künstlers Walter Raum sind von Freitag, 30. September, an im Berger Marstall zu sehen. Raum hatte von 1966 bis zu seinem Tod 2009 in Achmühle bei Eurasburg gelebt. Sein Sohn, Tobias Raum, hat nun aus seinem großen Oeuvre eine Schau unter dem Titel "The Roaring Sixties - Bilder der 60er-Jahre" zusammengestellt, die seinen Worten nach "existenzielle Malerei im Kampf mit dem Zeitgeist" zeigt. Walter Raum zählte zu den vielversprechenden Künstlern seiner Generation. 1958 hatte er bei der Biennale von Venedig "Junge europäische Kunst" präsentiert und damit die Aufmerksamkeit von Emilio Vedova, dem Star der Informellen und Tachisten, erregt. 1963 erhielt er den Burda-Preis. Dann jedoch kehrte er der gegenstandslosen Kunst den Rücken, holte die ihn umgebende Welt ins Bild und orientierte sich an den amerikanischen Maler der Pop Art. Arbeiten aus dieser Epoche sind bis 9. Oktober im Marstall zu sehen. Die Vernissage am Freitag beginnt um 19 Uhr. Hannah Stegmayer führt in die Ausstellung ein.

Mundart und Soul

Der Vöcklabrucker Singer-Songwriter Harry Ahamer packt am Freitag, 30. September, im Geltinger "Hinterhalt" seine Gitarre aus. Begleitet wird er vom Pianisten Markus Marageter, der bei manchen Songs ebenfalls zur Gitarre greift. "Von erdigen Soul-Tunes über rotzige Blues-Songs bis hin zu atemberaubenden Balladen spannt das Duo seinen mundart-musikalischen Faden", heißt es in der Einladung. Mit "Steh auf" und "Zuwa" hat Ahamer bislang zwei Alben mit "seelenvollen Songs zwischen Funk und Fingerpicking" veröffentlicht. Beginn ist um 20 Uhr, der Eintritt kostet 18 Euro. Infos unter www.hinterhalt.de

Lustvoller Auftakt

Maxi Pongratz, Akkordeonspieler, Texter und Liedschreiber, eröffnet am Samstag, 1. Oktober, die neue Spielzeit in der Tölzer "Lust". Pongratz sieht sich als Pendler zwischen Groß- und Kleinstadt, zwischen München und Oberammergau, dem großen Ganzen und dem oft übersehenen, wunderlichen Kleinen. In seinem Programm "Leiden" erzählt er von der "manchmal schieren Unmöglichkeit, Entscheidungen zu treffen", oder von einem missglückten Sonntag. "Durch seinen Blickwinkel bekommt die scheinbare Realität tiefe Risse und lässt uns irritiert oder mitgerissen zurück", heißt es in der Einladung. Mit Kofelgschroa veröffentlichte er drei Alben, die von Micha Acher (The Notwist) produziert wurden. Auch in Josef Bierbichlers Film "Zwei Herren im Anzug" war die Formation zu hören. Seit Anfang 2019 ist Pongratz mit seinem Akkordeon solo unterwegs. Beginn in der Alten Madlschule ist um 20 Uhr. Karten im Vorverkauf gibt es bei Schreibwaren Zauner (Telefon 08041/78140), weitere Infos unter www.kulturverein-lust.de

Heuberger-Schwestern

Zu einem bunten Programm von der Barockzeit über Klassik und Romantik bis hin zum Impressionismus lädt das Duo Heuberger am Samstag, 1. Oktober, ein. Neben der F-Dur Romanze von Ludwig van Beethoven interpretieren Elisabeth (Violine) und Miriam Heuberger (Klavier) Kammermusik von Franz Schubert sowie virtuose Violinmusik von Eugène Ysaÿe und Peter Tschaikowsky. Die beiden Schwestern musizieren seit ihrer Kindheit miteinander. Beginn im kleinen Kursaal von Bad Tölz ist um 20 Uhr, der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Sommerwerk singt Mey

Fans des Liedermachers Reinhard Mey sind am Sonntag, 2. Oktober, zu einem Benefizkonzert mit Willi Sommerwerk in die evangelische Kirche Sankt Michael nach Wolfratshausen eingeladen. Auf seiner Playlist stehen Stücke wie "Komm, gieß mein Glas noch einmal ein", "Ich wollte wie Orpheus singen" , "Ankomme Freitag, den 13." oder "Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars". Mit den Einnahmen unterstützt Sommerwerk den Nachbarschaftshilfeverein Bürger für Bürger, der in Wolfratshausen einen Vorkindergarten betreibt. Der zugehörige Spielplatz wurde bei einem Unwetter verwüstet und soll nun wieder hergerichtet werden. Beginn ist um 19 Uhr.

Krimi-Duell

Um Fakten und Fiktion dreht sich ein Krimiabend in der Penzberger Stadtbücherei am Mittwoch, 5. Oktober (Beginn 19.30 Uhr). Krimiautor Martin Arz liest Ausschnitte aus seinen Romanen um seinen Münchner Ermittler Max Pfeffer und präsentiert zudem spektakuläre Fälle aus seinem Sachbuch "Todsicheres München". Ihm zur Seite sitzt der Münchner Hauptkommissar Ludwig Waldinger, Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts und Waffenexperte. Er kommentiert die fiktiven Kriminalfälle und liefert zudem Hintergrundinformationen zu den realen Kriminalfällen. Karten im Vorverkauf gibt es in der Stadtbücherei und bei Tabakwaren Klotz.

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