Die Achmühler lieben es zu feiern. Das haben sie mehr als 30 Jahre lang mit dem "Woodrock"-Festival bewiesen. "Woodrock ist Rock'n Roll", heißt es noch immer auf der Homepage der Veranstalter. "Woodrock ist das Woodstock von Wolfratshausen." Und: "Woodrock ist, wenn man den Spießern zeigt, wie man ohne Geld, aber mit viel Idealismus, eine saugeile Party feiern kann." Der Eintritt zum "Woodrock" war immer frei, das Fest stand Freunden und Freundesfreunden offen, jungen Leuten und Familien. Dieses Jahr ist alles etwas anders.
"Woodrock" ist abgesagt. "Wir sehen uns einfach nicht mehr in der Lage, die Auflagen, die uns von den Behörden vorgeschrieben worden sind, zu erfüllen", teilen die Veranstalter mit. Stattdessen steigt auf dem Festgelände an der Loisach an diesem Wochenende ein Festival namens "Brimbamborium". Mehr als 25 Bands und DJs sollen am Freitag, 22. Juli, und Samstag, 23. Juli, gute Laune verbreiten. Es gibt Workshops, einen kleinen Künstlermarkt und eine Campingwiese. Wer mitfeiern will, muss zahlen: 40 Euro am Freitag, 45 am Samstag, das Kombiticket kostet 65 Euro.

Das "Brimbamborium" gebe es schon seit 2013, sagt Sebastian Tschamler. Er ist Vorsitzender des gleichnamigen gemeinnützigen Vereins, der sich seinen Worten nach 2019 gegründet hat, "um Nachwuchskünstler zu fördern und die Kultur zu stärken". Dem Vorstand gehören zudem Maximilian Schmidt, Sepp Schwarzenbach und Maximilian Riedl an.
Die jährliche Sommerparty an der Loisach sei zunächst eine Antwort junger Leute auf das "Woodrock" gewesen, erklärt der Achmühler. "Wir haben uns vom Woodrock inspirieren lassen, wollten aber ein Fest mit unserer Musik machen." Über die Jahre sei die Party dann immer beliebter geworden. Allein der Helferkreis umfasse mittlerweile 135 Leute. "Ohne diesen ehrenamtlichen Einsatz und die Unterstützung der örtlichen Vereine wäre das Festival gar nicht möglich", sagt der 31-jährige Grafikdesigner.
Seit vergangenem Donnerstag ist er mit einem "Kernteam" mit dem Aufbau beschäftigt. Es gibt Zirkuszelte und zwei Bühnen. Das Festgelände, das hinter einem Waldstück zwischen Achmühle und Eurasburg liegt, soll bis zum Wochenende gut ausgeschildert werden. Gecampt wird auf der "Woodrock"-Wiese. Statt Hard- und Punkrock sind laut Tschamler "Alternative, Electro, Hip-Hop und viele gemischte Grooves" angesagt. Die Bands heißen Gagball-Reflex und Affe06, Bambam, Take me to tibet, Das Kitsch oder Das Ding ausm Sumpf.
Warum kostet das Festival nun Eintritt? "Wir wollen jedem Künstler eine Gage bezahlen", sagt Tschamler. Außerdem müssten alle verpflegt werden. Auch die Workshops kosteten Geld. "Früher gab es einen Unkostenbeitrag. Da hat man halt einen Zehner in den Hut geworfen." Damit ließe sich ein Fest wie dieses jedoch nicht realisieren.
Der Online-Ticket-Verkauf läuft seinen Worten nach sehr gut. Er rechnet mit 1000 Gästen. Das Fest wird vom Bezirk Oberbayern und vom Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen gefördert.
Tickets unter www.brimbamborium.ticket.io