Um die Agrarwende geht es beim Abschlussabend des Tölzer Gaufestes an diesem Montag, 30. Juli, im Festzelt im Moraltpark. Die Zivilcourage Tölz-Wolfratshausen, die heuer seit zehn Jahren besteht, gestaltet das Festprogramm. Von 17 Uhr an gibt es Info-Stände von heimischen Firmen, Vereinen, Verbänden und Organisationen, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen. Außerdem ist Unterhaltung für Kinder mit dem Schwerpunkt "Milch" geboten. Der große Vortragsabend beginnt um 19.30 Uhr. Das Thema lautet: "Agrarwende - Unser Weg in eine lebenswerte Zukunft: ökologisch produzieren - verantwortlich konsumieren".
Nach einem Grußwort von Landrat Josef Niedermaier (FW) sind drei Referate prominenter Fachleute zu hören: Über zukunftsorientierte Landwirtschaft und Regionalwirtschaft sprechen der Agrarwissenschaftler Felix zu Löwenstein, ein Pionier des Öko-Landbaus, Agrarberater Christoph Fischer, Gründer der Zivilcourage und Vertreter der Arbeitsgemeinschaft für Agro-Gentechnikfreie Ernährung und bäuerliche Landwirtschaft, sowie Walter Haefeker, Präsident des Europäische Berufsimkerverbandes. Die Moderation obliegt Schorsch Hahn von der AG für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aus Miesbach.
Außerdem ist geplant, dass Vertreter des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM), der Arbeitsgemeinschaft für bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und des Bayerischen Bauernverbands in jeweils kurzen Stellungnahmen, die etwa fünf Minuten dauern sollen, maximal zehn Kernforderungen zur Agrarwende vortragen. Dabei sollen sie klarstellen, an wen sich ihre Forderungen richten und was geändert werden soll, damit "das Ziel einer nachhaltigen und lebenswerten Entwicklung bei der Produktion von Lebensmitteln und deren Vermarktung erreicht wird", erklärt Heiner Schwach vom Aktionsbündnis Zivilcourage. Der Vortragsabend wird von der "Landratsamt-Danzlmusi" musikalisch gestaltet.
Am letzten Tag des großen Gaufestes, das der Heimat- und Trachtenverein "Kirchstoaner" in Bad Tölz ausrichtet, ist auch noch die Ausstellung "Milch reist nicht gern" zu sehen, die sich kritisch mit den Ergebnissen der Agrar-Exportpolitik auseinandersetzt. Die Schau war zuvor bereist im Tölzer Stadtmuseum zu besichtigen. Die Verpflegung für die Besucher kommt aus regionaler und gentechnikfreier Produktion.