Absage:Keine Kickflips bei Nacht

Absage: Im Skaterpark in Waldram gibt's auch künftig nur zu tageshellen Zeiten Kunststückchen zu sehen.

Im Skaterpark in Waldram gibt's auch künftig nur zu tageshellen Zeiten Kunststückchen zu sehen.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Landratsamt lehnt Beleuchtung des Waldramer Skaterparks ab

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Skateboard-Fahrer werden in Wolfratshausen auch künftig ihre Tricks nur bei Tageslicht üben können. Denn das Landratsamt hat eine Beleuchtungsanlage für den Skaterpark in Waldram abgelehnt. Die hatten sich die Brettsportler im Rahmen eines Projekts beim Jugendforum gewünscht, der Bauausschuss im Stadtrat hatte dem Vorhaben im Februar einhellig zugestimmt. Bei der jüngsten Sitzung wurde dem Gremium jedoch mitgeteilt, dass das Landratsamt den Antrag auf Vorbescheid abgelehnt hat.

Begründet wird der negative Bescheid damit, dass das Grundstück im Außenbereich liegt und die geplante Flutlichtanlage nicht als "privilegiertes Vorhaben" im Sinne des Baugesetzbuchs beurteilt werden könne. Als "sonstiges Vorhaben" sei es nicht zulässig, weil es laut Stellungnahme der unteren Naturschutzbehörde öffentliche Belange des Naturschutzes beinträchtige. Das Vorhaben sei damit nicht genehmigungsfähig. Auch verhindere eine Stromleitung der Bayernwerke, die diagonal über den Skaterplatz verlaufe, den Bau einer Beleuchtungsanlage.

Die Stadträte bedauerten die Ablehnung. "Mir tut es furchtbar leid für die jungen Skater", sagte Gerlinde Berchtold (SPD). Schließlich sei der Wunsch im Jugendforum an den Stadtrat herangetragen worden und es seien auch schon Mittel im Haushalt eingeplant gewesen. Andererseits könne sie die Begründung nachvollziehen - besonders die des Umweltschutzes. Die Jugendlichen gingen schließlich bei den "Fridays for Future" für das Klima auf die Straße. "Ich denke, dass sie verstehen, wenn sie früher mit dem Skateboardfahren aufhören müssen." Ähnlich sahen das die anderen Stadträte.

Für einen Widerspruch zum Bescheid plädierte der einzige Grüne im Gremium. "Wir können die Begründung der unteren Naturschutzbehörde nicht nachvollziehen", erklärte Hans Schmidt für seine Fraktion. Die Beleuchtung solle schließlich nur im Herbst für ein paar Stunden täglich in Betrieb genommen werden - "und nicht die ganze Nacht". Der Stadtrat habe einen "klaren Auftrag vom Jugendforum" bekommen, den er versuchen solle durchzusetzen, fand Schmidt. Er stimmte jedoch schließlich als Einziger dagegen, den Antrag zurückzuziehen. Die Entscheidung des Landratsamts sei richtig, sagte Richard Kugler (CSU). Die Skater müssten damit leben. Im Sommer sei es schließlich ganz lange hell.

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