845000 Euro Kosten:Neuer Radweg nach Penzberg

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Der Radweg nach Penzberg soll 2,6 Kilometer lang sein. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Route soll von Bad Heilbrunn durch die Langau führen

Von Alexandra Vecchiato, Bad Heilbrunn

In der Radwegeverbindung zwischen den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen und Weilheim-Schongau besteht noch eine Lücke, die geschlossen werden soll. Der Kreisausschuss des Kreistags hat vor Kurzem grundsätzlich befürwortet, einen Radweg von Bad Heilbrunn in Richtung Penzberg voranzutreiben. Er soll entlang der Kreisstraße TÖL 5 durch die Langau führen. Der Ausschuss ermächtigte Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler), ein Ingenieurbüro mit der Planung zu beauftragen. Die Kosten für die neue Route werden mit 845 000 Euro beziffert. Eine hohe Hürde muss der Landkreis allerdings nehmen, wenn er die Verbindung umsetzen will: den Grunderwerb.

Die Gemeinde Bad Heilbrunn war mit dem Wunsch an das Tölzer Landratsamt herangetreten, straßenbegleitend an der TÖL 5 einen Radweg nach Penzberg zu realisieren. Mehrere Termine mit dem Staatlichen Bauamt fanden in den vergangenen Jahren statt mit dem Ziel, eine brauchbare Verbindung bis zur Landkreisgrenze zu finden. Denn das Gelände ist schwierig. Auch ein Radweg durch den Ort Langau ist wegen vorhandener Bebauung nicht ohne Weiteres umzusetzen.

Vor dem Kreisausschuss hatte sich der zuständige Fachausschuss - der Ausschuss für Umwelt und Infrastruktur - mit dem Thema beschäftigt. Ihm legte das Tölzer Ingenieurbüro Heubeck sechs mögliche Trassenvarianten vor. Dieser Studie liegt die Bachelorarbeit eines Mitarbeiters zugrunde. Heubeck schickte voraus, dass ein Radweg "machbar" sei, unter der Voraussetzung jedoch, dass es gelinge, die Grundeigentümer zum Verkauf zu bewegen. Der Bau des Wegs ist einzig auf der Südseite der TÖL 5 möglich, da die Trasse auf der Nordseite zwischen dem Kreisverkehr an der Bundesstraße 11 und der Staatsstraße zwischen Bichl und Penzberg im Überschwemmungsgebiet der Loisach liege, wie Heubeck erklärte.

Knackpunkt ist demnach die Trassenführung vom Heilbrunner Ortsteil Oberenzenau in Richtung Kreisverkehr. Heubeck schlägt vor, einen Umweg zu nehmen. Der Radweg soll über Baumberg führen, anschließend entlang der B 11. Landrat Niedermaier betonte, dass somit der Bau dieses Radwegs nicht alleine vom Landkreis finanziert werden müsste, denn für eine solche Route neben der Bundesstraße sei das Staatliche Bauamt in Weilheim zuständig. Und es könnte eine Lücke im Wegenetz zwischen Untersteinbach und Langau geschlossen werden. Allerdings bezweifelten die Kreisräte, dass die Radfahrer diesen Umweg akzeptieren werden. Für den Alltagsverkehr seien rund 800 Meter Umweg nicht geeignet und Freizeitradler würden diesen wohl auch kaum auf sich nehmen, hieß es im Gremium. Ebenfalls aus Skepsis stieß eine weitere Variante, die Heubeck vorstellte. Diese Trasse würde die TÖL 5 auf Höhe der Bushaltestelle Hochfeld queren.

Die in beiden Ausschüssen favorisierte Variante ist der Radweg, der durchgängig entlang der Südseite der TÖL 5 verläuft. Er wäre etwa 2,6 Kilometer lang. Baubeginn könnte laut Heubeck im Jahr 2020 sein. Fertig wäre der Radweg voraussichtlich zwei Jahre später. Der Kreisausschuss sprach sich dafür aus, eine Trasse zu wählen, die verkehrssicher und wirtschaftlich tragbar sein solle. Auch dürfe der Eingriff in die Natur nur gering ausfallen.

© SZ vom 05.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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