Wohnpreise in München:Dem Wildwuchs Einhalt gebieten

Hans-Jochen Vogels Thesen stoßen auf Zuspruch

"Die verdrängte Herausforderung" vom 11./12. November und Leserbriefe "Bayern-SPD, höre die Signale!" vom 20. November:

Das Grundrecht schützen

Mit großem Interesse habe ich den Beitrag des ehemaligen Bürgermeisters von München gelesen und bin überrascht darüber, dass dieses Thema seit 50 Jahren diskutiert wird und Gesetzesänderungen gefordert werden. Die Entwicklung der Bau- und Mietpreise sprechen meines Erachtens eindeutig gegen das Wohl der Gesellschaft, begünstigen vielmehr deren Spaltung durch die Abhängigkeit der Wohnungssuchenden von den Eigentümern. So wie Herr Vogel sträube ich mich "dagegen, dass das Gemeinwohl vor der Macht des Kapitals kapituliert". Nach der Bayerischen Verfassung soll Eigentum "dem Wohl der Allgemeinheit dienen"; stattdessen ist der Anspruch auf (nicht nur für Reiche) bezahlbaren Wohnraum gefährdet. Die Politik ist für alle Bürger zuständig und dringend gefordert, für die Durchsetzung des Grundrechts auf Wohnen zu sorgen. Die schon erarbeiteten Vorschläge von Herrn Vogel können dabei als Grundlage für ein entsprechendes Gesetz dienen. Brigitte Seelenbrandt, München

SPD hat da schwer versagt

Es mag ja alles so ziemlich richtig sein, was der ehemalige OB Hans-Jochen Vogel anprangert: Reichtum, der ohne große eigene Leistungen zu Lasten der Gemeinschaft erzielt werden konnte. In München hätte es die SPD, die mit Ausnahme weniger Jahre die Mehrheit im Stadtrat hatte, in der Hand, der Bauwut einen Riegel vorzuschieben. Gebaut wurde in München, wie jeder wollte. Ein ziemlicher Wildwuchs, ohne ordnende Struktur. Die Neuhauser Straße wurde verglast, neben denkmalgeschützten Gebäuden wurden geschmacklose "Schuhschachteln" platziert. Über Nacht verschwanden wunderschöne Fassaden und wurden ersetzt durch geschmacklose Betonwände. War ja auch billiger. Auf die Münchner, was sie sich dachten und für ihre Heimatstadt wünschten, kam es nicht an. Unter einem CSU/FDP-Stadtrat hätte es auch nicht viel schlechter werden können. Die SPD hat in München sicherlich Vieles gut gemacht, aber bei der sehr wichtigen Stadtgestaltung, dem Denkmalschutz, haben Politik, die zuständigen Referate und Ämter versagt. Das wiegt schwer, werte Genossen. Gerhard Wunder, München

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