Wohnen in München:Neue Sonderermittler sollen gegen Zweckentfremdung vorgehen

Die Stadt will so illegale Vermietungen auf Internetportalen wie Airbnb oder Wimdu aufdecken. Doch der Erfolg ist bislang überschaubar.

Der Kampf gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum soll verschärft werden. Die "Sonderermittlungsgruppe Ferienwohnungen" im Rathaus, die bereits seit 2015 nach Vermietern illegaler Ferienwohnungen fahndet, soll durch zwei neue Stellen ergänzt werden. Die zusätzlichen Mitarbeiter werden dafür zuständig sein, Hinweise aus der Bevölkerung entgegenzunehmen. Das hat der Sozialausschuss des Stadtrats am Donnerstag beschlossen.

Auf Internetportalen wie Airbnb oder Wimdu bieten immer mehr Münchner Wohnungen für Touristen an, die dafür nicht zugelassen sind. Laut einer Studie des Immobilienentwicklers GBI übernachten in München pro Jahr etwa 1,9 Millionen Besucher in gut 4300 Quartieren, die online vermittelt werden.

Der Stadtrat hofft nun, dass Bürger verdächtige Nachbarn anonym per Email (ferienwohnungen.soz@muenchen.de) bei der Stadt anschwärzen. Die Sonderermittler sollen diesen Hinweisen dann nachgehen.

Die kleine Zahl der Ermittler und das komplexe Verfahren machen die Aufgabe jedoch schwierig, der Erfolg ist bislang überschaubar. Im Jahr 2015 seien 51 Wohneinheiten dem Wohnungsmarkt wieder zugeführt worden, teilt die Stadt mit. In 30 Fällen hätten die Eigentümer die Vermietung freiwillig gestoppt, nachdem sie über die Rechtslage aufgeklärt worden seien.

© SZ vom 10.06.2016 / tbs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Zweckentfremdung
:Warum illegale Vermietungen über Airbnb so schwer zu unterbinden sind

Zahlreiche Wohnungen in München werden an Touristen vermietet, obwohl das nicht erlaubt ist. Die Stadt versucht den Trend zu stoppen - ist dabei aber nicht so erfolgreich, wie sie es sich wünscht.

Von Benjamin Moscovici, Judith Freese, Marion Härtel und Anna-Lena Ripperger

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