Wohltätigkeit:"Ich finde die Idee sehr gut"

ZDF-Moderator Sievers spendet Gewinn an SZ-Adventskalender

Interview von Martina Scherf

Nachrichten-Moderator Christian Sievers, 46, hat es täglich mit Krisen und Katastrophen in aller Welt zu tun. Der ZDF-Mann ("Heute" und "Heute-Journal") ist ein Routinier im Nachrichtengeschäft. Aber am Samstagabend ist er mal ganz anders unterwegs gewesen. Er ist in der Quiz-Show seines ARD-Kollegen Kai Pflaume "Wer weiß denn sowas" aufgetreten, zusammen mit Gloria von Thurn und Taxis, Tim Mälzer, Florian Silbereisen, Henning Baum, Nora Tschirner. In drei Duell-Runden musste er Fragen aus Wissenschaft und Alltag beantworten. Sievers schlug sich bis ins Finale durch und gewann den ersten Preis: 50 000 Euro. Die Summe spendete er dem SZ-Adventskalender.

SZ: Mal ehrlich, für Sie als Nachrichten-Profi war es nicht allzu schwer, Ihre Promi-Kollegen zu schlagen . . .

Christian Sievers: Die anderen waren wahnsinnig gut. Und der Druck ist nicht zu unterschätzen. Ich hatte ganz schön Bammel.

Waren Sie bei den Fragen gleich sicher?

Viel ist raten, manches hat man schon mal gehört, und dann gibt es auch Themen, die schlummern offenbar irgendwo im Hinterhirn. Bis sie in einer Quiz-Sendung plötzlich gut zu gebrauchen sind.

Und dann hatten Sie plötzlich 50 000 Euro zu verteilen . . .

Damit hatte ich echt nicht gerechnet. Aber ich habe mich sehr gefreut, dem Adventskalender der Süddeutschen Zeitung damit ein bisschen helfen zu können.

Wie kommen Sie als Nicht-Münchner dazu, bedürftigen Münchnern Geld zu spenden?

Ich finde die Idee dahinter sehr gut: Dass man auf Menschen in der unmittelbaren Nachbarschaft achtet. Es gibt viel Not und Leid auf der Welt, da übersehen wir oft, was direkt vor der eigenen Haustür passiert. Der Adventskalender macht einem bewusst, woran selbst ein Sozialstaat wie unserer oft scheitert, selbst im vergleichsweise reichen München.

Sie lesen den Münchner Lokalteil?

Ich mag die Idee, dass die Projekte des Adventskalenders von SZ-Journalisten begleitet werden. Da gibt es Reportagen, die bleiben im Kopf. Ich kann mich noch an eine ältere Dame erinnern, deren größter Wunsch war es, einmal in die Oper zu gehen. Wie sie sich gefreut hat, als ihr das ermöglicht wurde! Es braucht oft gar nicht viel Geld, viel wichtiger ist die Tatsache, dass da jemand ist, der an einen denkt.

Stimmt es eigentlich , dass Sie - wiewohl fleißig auf Twitter unterwegs und ständig online - zum Frühstück die gedruckten Zeitungen bevorzugen?

Online hat eine Menge Vorteile, aber die gedruckte Zeitung eben auch. Das Knistern! Der Geruch! Das Gefühl: Da ist etwas, das bleibt. Und ich kann mit der gedruckten Zeitung auch eine Macke von mir ausleben: Interessante Artikel herausreißen, für später mal.

Und dann schmeißen Sie sie nach vier Wochen weg?

Ich bin auch schon mit Zeitungsstapeln umgezogen. Nur diesen einen speziellen Artikel dann nach Wochen wiederzufinden, daran muss ich noch arbeiten.

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