Wochenmärkte:Wo kauft man in München regional ein?

Auf den Münchner Wochen- und Bauernmärkten gibt es mehr als nur Obst und Gemüse. Ein Überblick.

Neuhausen

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(Foto: Robert Haas)

Lage: Idyllisch ist es hier auf dem Rotkreuzplatz. Der Brunnen plätschert und es ist genug Platz für die mehr als 15 Stände, die jeden Donnerstag ab 10 Uhr den Platz belegen. Ein großes Plus: die vielen Sitzmöglichkeiten. Ältere Menschen ruhen sich mit ihren Einkaufstaschen kurz in der Sonne aus und betrachten wohlwollend die Kinder, die auf der anderen Seite der Bank andächtig ihr Eis schlecken. Angebot: Bei mehr als 15 Ständen bekommt man fast alles. Es gibt mehrere Gemüse- und Fleischstände, einen Blumenstand, Fisch, Brot und Geflügel. Auch Käse und Wein kann man auf dem Markt erstehen. Und um das Angebot abzurunden, hat ein älterer Herr am Rand einen Klapptisch aufgebaut, auf dem er Honig anbietet. Gegen 18 Uhr, wenn die Berufstätigen nach Feierabend noch schnell einkaufen gehen, kann die Schlange am Hendlstand beeindruckend lang werden - kein Wunder, das schnelle Abendessen duftet über den ganzen Platz. Besonderheit: Wer am Stand mit den Gewürzen vorbeigeht, bleibt unwillkürlich stehen, um noch einmal einzuatmen. Hier riecht es aufregend nach Orangenpfeffer und Wildkräutern. Wer sich die Zeit nimmt, in den übersichtlichen Holzkästchen zu stöbern, kann die ganze Welt entdecken. Die Gewürzmischung für Omas Gänsebraten liegt in Nachbarschaft zu persischen, äthiopischen und arabischen Gewürzmischungen. Direkt gegenüber gibt es Original-Thüringer Rostbratwurst, natürlich über dem Holzkohlegrill gebraten, wie das Schild verrät. Für die Rostbratwurst findet sich kein Gewürz in den Kistchen, aber die schmeckt eh am besten mit Senf. Markt am Rothkreuzplatz; Donnerstags von 10 bis 19 Uhr; erreichbar mit der U1/U7 bis Rotkreuzplatz

Maxvorstadt

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(Foto: Catherina Hess)

Lage: Der perfekte Markt für Kunstliebhaber. Direkt vor dem Eingang der Pinakothek der Moderne findet sich jeden Samstag bis 13 Uhr alles, was zu einem guten Wochenmarkt gehört. Und so sieht man tatsächlich vereinzelt Mütter, die mit ihren Kindern den Vormittag in der Pinakothek verbracht haben, jetzt einen Jutebeutel aus der Tasche ziehen und sich am Gemüsestand einreihen. Die Kinder sind währenddessen beschäftigt. Zwischen der Pinakothek und dem Unigebäude ist eine Wiese, wunderbar geeignet zum Toben und Fangen spielen, während Mama einkauft. Wenn viel los ist, wird es zwischen den Ständen schon einmal eng. Obwohl der Vorplatz um einiges größer wäre, quetschen sich die 12 Stände in einem Oval zusammen. Angebot: Hier lässt sich ein kompletter Wocheneinkauf erledigen. Neben zwei Obst- und Gemüseständen gibt es Geflügel, Eier, Wurstwaren, Blumen, Käse und Fisch. Der Käsestand lockt mit Spezialitäten wie einem "Bier-Käse", passend zur Wiesnzeit. Wer die Qual der Wahl hinter sich hat, kann sich am Stand mit selbstgebackenem Kuchen ein Stück Käse-Johannesbeer gönnen, dazu eine Tasse Filterkaffee und dann einen sonnigen Platz an den Stehtischen sichern. Vielleicht ist dann noch ein kurzer Abstecher an den kleinen Stand drin, der Äpfel verkauft. Obwohl: Alle Sorten leuchten so frisch und rotbackig, dass auch hier die Entscheidung schwer fallen dürfte. Besonderheit: An einem Stand wird Honig verkauft. Besonders zu empfehlen: Der Stadthonig. Der schmeckt, dank der vielen Lindenalleen in München, nach Linde. Aber auch die anderen Sorten, eine davon mit Demeter-Siegel ausgezeichnet, überzeugen. Und wer erst einmal probieren will, kann sich mithilfe der Probierstäbchen durch das Angebot naschen. Wochenmarkt vor der Pinakothek der Moderne; Samstag 7 - 13 Uhr; erreichbar mit der Tram 27/28 bis Pinakotheken

Maxvorstadt

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(Foto: lkn)

Lage: Idyllischer geht's kaum. Da, wo die Kreittmayerstraße in den Ferdinand-Miller-Platz mündet, findet jeden Dienstag im Schatten der so schönen wie lauten St. Benno-Kirche ein kleiner Bauernmarkt statt. Angebot: Neben Gemüse, Obst, Fleisch- und Wurstspezialitäten sowie frischem Fisch vom Forellenhof Höherstein und Käse aus dem Allgäu, gibt es auch Grillhendl, Steaksemmel und Kuchen zu kaufen. Außerdem saisonale Wildblumensträuße im Sommer und Adventsgestecke im Winter. Besonderheit: Der Marktplatz ist so charmant, dass Besucherinnen und Besucher für kurze Zeit das Gefühl haben, sie seien nicht mitten in der Millionenstadt München - sondern in einem kleinen Dorf irgendwo auf dem Land. Bauernmarkt St. Benno, Ferdinand-Miller-Platz, 80335 München; ganzjährig immer dienstags von 10 bis 18 Uhr (U-Bahn Maillingerstraße, U-Bahn Stiglmaierplatz oder Tramhaltestelle Hochschule München Lothstraße), nicht an Feiertagen

Haidhausen

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Lage: Der Weißenburger Platz ist ein ruhiger und sonniger Ort. In seiner Mitte plätschert ein Brunnen vor sich hin, um ihn herum blühen bunte Blumen. Sie verströmen einen leichten Duft. Angebot: Einmal in der Woche riecht es an diesem idyllischen Ort nach Hendl, Fisch und frischem Obst. Der Markt ist nicht besonders groß. Aber Kunden können einige Köstlichkeiten kaufen: Frisches Obst und Gemüse, Fisch und Käse werden zum Beispiel angeboten. Besonderheit: Wer sich etwas zum Mittagessen mitnehmen wird, wird vielleicht beim Hendlstand fündig. Auch Blumen kann man auf dem Wochenmarkt am Weißenburger Platz erstehen. Wochenmarkt am Weißenburger Platz; Dienstag von 8 bis 12 Uhr; erreichbar mit der S-Bahn bis Rosenheimer Platz

Au

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(Foto: Hollemann/dpa)

Lage: Am Mariahilfplatz breitet sich rund um die Kirche ein Kiesplatz aus, genug Platz, um dreimal im Jahr die Auer Dult hier stattfinden zu lassen. Die restlichen Wochen beleben zweimal die Wochen Grüne Märkte den Platz, am Mittwochvormittag der Bauernmarkt und am Samstagvormittag der Wochenmarkt. Dann ist zumindest ein Teil des Platzes mit Leben erfüllt, mit viel jungem Leben. Hier treffen sich die Familien aus der Unteren und Oberen Au, plus ein paar Gäste aus dem Gärtnerplatzviertel und Haidhausen. Angebot: Samstags bekommen die Kinder einen Baumstriezl, eine Spezialität aus Siebenbürgen. Dafür wird Hefeteig auf einem Holzstab am Feuer gedreht. Und danach in Zucker und Mohn oder Nüssen gewendet. Die Eltern nehmen meist auch einen und dazu noch einen Cappuccino. Danach stellen viele Marktgänger sich stundenlang bei einem Obst- und Gemüsestand an. Dort muss es Münchens beste Tomaten geben. Oder so. Anders ist die wirklich immer enorme Schlange nicht zu erklären. Besonderheit: Samstags ist der aus der Bretagne stammende Fischhändler Claude Donath da, mit stets ausgezeichneter Ware. Das erspart den Weg in die Innenstadt. Mittwochs gibt es keinen Baumstriezel, aber dafür Filterkaffee und Apfelkuchen wie bei Oma. Und dazu die Produkte von gut einem Dutzend Erzeugern. Und was ist, wenn wieder mal Auer Dult ist? Dann müssen die Märkte vom Mariahilfplatz weichen, ein Viertel weiter, nach Untergiesing auf den Hans-Mielich-Platz. Wochen- und Bauernmarkt am Mariahilfplatz in der Au; Mittwoch 8 bis 12 Uhr und Samstag 7 bis 13 Uhr; erreichbar mit der U-Bahn bis Fraunhoferstraße

Untergiesing

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(Foto: Catherina Hess)

Standort: Wenige Schritte weiter gibt es noch alte Häuschen, eine Autowerkstatt im Hinterhof und eine Straße mit Schrebergärten - aber der Hans-Mielich-Platz selbst ist nicht gerade der hübscheste Ort von Untergiesing. So leer, so langgezogen. Außer am Donnerstag. Dann ist Markt, dann kommt der Hendlmann und die Gemüsefrauen stellen ihren Stand auf, gleich beim Maibaum, der dann genau richtig hier aussieht. Angebot: Fünf bis acht Wagen und Stände sind es, es ist einer der kleinsten Märkte der Stadt. Trotzdem gibt es so ziemlich alles, was man sich erwartet: Brot und Kuchen, Obst und Blumen, Schinken und Käse, eingelegte Oliven und Brotaufstriche. Die Verkäufer kennen den Namen dieser blauen Blumen (Rittersporn!) genauso wie die genaue Herkunft der Eier. Besonderheit: Der Markt findet nachmittags ab 12 Uhr statt, nicht vormittags wie viele andere. Und so sieht man hier Büroarbeiter, die sich ihr Mittagessen zusammenstellen, genauso wie ältere Damen aus dem Viertel, eine Mutter mit Korb und Kinderwagen genauso wie einen Mann in Frauenkleidung. Wochenmarkt am Hans-Mielich-Platz; Donnerstag 12 - 18 Uhr; errreichbar mit der U1 bis Candidplatz

Schwabing

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(Foto: lukasbarth.com)

Lage: Klein ist er, der Bauernmarkt am Seehaus im Englischen Garten, aber dafür lässt es sich hier samstags von 9 bis 14 Uhr in idyllischer Lage einkaufen. Da stören höchstens die Fahrradfahrer, die bei ihrer Tour durch den Englischen Garten mit Tempo am Seehaus vorbeifahren - und bisweilen heftig bremsen müssen. Angebot: Genau in der Kurve am Biergarten stehen jeden Samstag die fünf Stände, an denen Bauernhöfe aus der Umgebung Gemüse, Fleisch, Wurst, Eier und Kuchen verkaufen. Besonders lang ist die Schlange am Stand des Biohofs Butz - hier gibt es Käse, Wurst, Fleisch, Eier und frisch gebackenes Brot. An einem zweiten Stand bietet Butz Gemüse an. Besonderheit: Ein besonderes Highlight des Marktes ist der Stand mit frischgebackenem Kuchen. Schokolade, Apfel oder Kirsche - die Klassiker nehmen die Kunden gerne gut verpackt mit nach Hause. Wer sein Stück lieber gleich essen möchte, kann an der schattigen Biertischgarnitur Platz nehmen. So wie die drei ältere Damen, die ihre schweren Körbe voll mit Tomaten und Eiern neben sich abgestellt haben und sich jetzt ein Stück Feige-Sahne und eine Tasse Filterkaffee gönnen. Privater Bauernmarkt am Seehaus im Englischen Garten; Samstag von 9 bis 14 Uhr; erreichbar mit der U-Bahn bis Münchner Freiheit

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