Wiesn-Wanderungen:Die besten Wanderwege über die Wiesn

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Das Riesenrad auf dem Oktoberfest mit Ausblick in die Alpen.

Die Alpen so fern und doch so nah? Auch auf der Wiesn gibt es unterschiedlich anspruchsvolle Routen.

(Foto: dpa)

Das Oktoberfest ist verkannt als lohnendes Bergsteigerziel, denn es verlangt teils viel Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Drei Tourenvorschläge für Einsteiger und Geübte.

Glosse von Isabel Bernstein

München ist durch und durch eine Bergsteigerstadt, keine Frage. Es gibt einen Alpengarten im Botanischen Garten, ein Alpines Museum auf der Praterinsel, eine Höhenkammer, in der sich Stadtbewohner auf Hochtouren vorbereiten können, und nicht zu vergessen die zahlreichen Almhütten im Stadtgebiet und die vielen Immobilien-Inserate, die mit "Bergblick" werben.

Und dann ist da noch das Oktoberfest. Weil es oft als größtes Volllauffest der Welt verkannt wird, scheuen sich Wanderer davor, die Theresienwiese in ihre Ausflugsliste aufzunehmen. Dabei findet sich selbst in den Alpen kaum ein Berg, der auf so engem Raum verschiedene Bahnen und Touren unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade vereint. Drei Routen, wie sich die Wiesn am besten erwandern lässt:

Route für Einsteiger

Anreise: mit der U4/U5 bis Station "Theresienwiese", von dort zum Eingang P2

Route: Vom Haupteingang geht es an der Steininger Alm vorbei und an der nächsten Abzweigung links. Dem Straßenverlauf folgen, bis man auf die Schaustellerstraße trifft. Dort rechts abbiegen, bis linkerhand die Münchner Zugspitzbahn erscheint. Nach einem Abstecher an den Tegernsee auf der Schaustellerstraße weiter bis zur Alpina Bahn. Die letzten Höhenmeter legt man mit der Bahn zurück.

Charakter/ Schwierigkeit: Die Tour führt ausschließlich durch dicht bebautes Gebiet, dennoch bieten sich immer wieder Ausblicke auf Kühe mit Filzhut, sich bewegende Hirsche oder rosa Flamingos. Auch können oftmals Jäger bei ihren Schießübungen beobachtet werden. Die Wege sind allerdings im letzten Teil der Tour unzureichend markiert, der Wegweiser zu "Lisas Knödelalm" an der Alpina Bahn führt den Wanderer in eine Sackgasse.

Dauer: Die Wanderzeit beträgt einfach eine halbe Stunde, hinzuzurechnen sind die Wartezeiten an den Bahn-Talstationen und die Fahrten mit der Zugspitzbahn, Alpina Bahn und "Rund um den Tegernsee".

Einkehr: Nirgendwo schmeckt das Bier bekanntlich so gut wie in den Bergen. Große Berggasthöfe, sogenannte Festzelte, gibt es am Wegesrand einige. Wer statt Gipfelbier lieber auf Hochprozentiges setzt, der wird in einer der vielen Almen fündig, kann zum Beispiel "Alpen-Stangerl auf Churros-Art" mit Eierlikör zu sich nehmen. Aber Obacht: Ohne Reservierung geht in den Berggasthöfen inzwischen nix mehr, auch nicht für DAV-Mitglieder.

Ausrüstung: Edelweiß-Halstuch und ein roter Trachten-Filzhut, wenn möglich mit echter Fasanen-Feder; beides ist an Ständen gleich zu Beginn der Tour zu kaufen.

Höhenmeter: zirka 50 Meter. Der höchste Punkt auf der Alpina Bahn liegt auf 32 Meter über Normal-Theresienwiesen-Null. Dazu kommen noch zirka 15-18 Meter im Gegenanstieg, die aber auch mit Fahrgeschäften zurückgelegt werden. Nicht mit eingerechnet ist der Aufstieg auf die Bierbank.

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