Wiesn-Statistik:Sehnsucht nach Gemütlichkeit

Neue Zahlen des Tourismusamts zeigen: Es sind vor allem die Bayern selbst, die ihr Volkfest besuchen. Für Übernachtungen in der Stadt geben Gäste rund 300 Millionen Euro aus.

Astrid Becker

Die Zahl der Gäste aus Amerika, Australien, Neuseeland oder Fernost mag zunehmen - aber nach Angaben des Touristmusamts stammen weiterhin knapp drei Viertel aller Wiesn-Besucher aus Bayern, 60 Prozent davon allein aus München und dem Umland. 13 Prozent insgesamt kommen aus den übrigen deutschen Bundesländern. Der Rest reist demnach aus dem Ausland an, vor allem aus Österreich, Schweiz, Frankreich, Italien, den übrigen europäischen Staaten.

Etwa 40 Prozent der rund 6,5 Millionen Besucher nutzen die Übernachtungsangebote der Stadt und des Umlands - und geben dafür 301 Millionen Euro aus. Mehr als die Hälfte dieser auswärtigen Gäste übernachtet anlässlich ihres Wiesnbesuchs in der Stadt, neun Prozent im Umland.

Ausländische Gäste quartieren sich überwiegend in Hotels, auf Campingplätzen, in Jugendherbergen oder Pensionen ein, während ein Gros der deutschen Besucher das kostengünstige Logis bei Freunden oder Verwandten vorzieht. Knapp sechs Prozent der Fremden nutzen ihr Wohnmobil oder gar das Auto als Nachtquartier. Besonders italienische Gäste sind bekannt dafür, dass sie zu Tausenden im Caravan anreisen und darin nächtigen.

Für drei Viertel aller Wiesngänger ist der Besuch des Oktoberfests übrigens auch keine einmalige Sache: Sie kommen mehrmals dorthin - vor allem die Münchner. Überhaupt ist der Anteil der Stammkundschaft auf der Wiesn hoch: 76 Prozent aller Festgäste, die schon einmal auf dem Oktoberfest waren, kommen jedes Jahr wieder.

Besonders bei jungen Menschen ist das Oktoberfest gefragt: Knapp 60 Prozent aller Besucher sind 30 Jahre alt oder jünger. Bei älteren Wiesn-Besuchern ist die Party-Stimmung der Jugend keineswegs immer beliebt: Nicht wenige vermissen die gute alte Gemütlichkeit.

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