Wiesnbilanz der Polizei:Weniger Gewaltdelikte

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600 Polizeibeamte sind auf der Wiesn im Einsatz - auch im Kampf gegen Drogenkriminalität. (Foto: Wolfgang Maria Weber/Imago)

Die Einsatzkräfte sind mit der Sicherheit auf der 187. Wiesn zufrieden - beklagen aber, dass sie selbst Ziel von mehr Aggression wurden.

Von Tom Soyer

Mit bis zu 600 Einsatzkräften auf der Festwiese sei das 187. Oktoberfest ein ziemlich sicheres gewesen, hat die Münchner Polizei am Montagnachmittag, wenige Stunden vor Schluss der Wiesn 2022, zufrieden bilanziert. Die Gesamtzahl der Straftaten sei gegenüber 2019 etwa gleich geblieben, dafür jedoch seien in den 17 Festtagen auf der Theresienwiese sowohl die Gewaltdelikte wie auch die Festnahmen rückläufig.

Deutlich zugenommen hätten hingegen die Taschendiebstähle - gegen die inzwischen internationale Ermittlerteams erfolgreich eingesetzt würden. Allein am Freitagabend hätten ein Ermittlerteam aus Berlin, ein Fahnder-Tandem aus Belgien und Frankfurt sowie ein Team aus Budapest jeweils Täter ertappt und vorläufig festgenommen. Die Delikte nahmen von 139 (2019) auf 214 zu, es konnten aber auch 21 Tatverdächtige ermittelt werden.

Während es bei den angezeigten Sexualdelikten ebenfalls einen leichten Zuwachs auf 55 Fälle (davon drei Vergewaltigungen; 2019: 47 Fälle, vier Vergewaltigungen) gibt, berichtet die Polizei von einem deutlichen wachsenden Problem mit Aggressionen und Widerstandsdelikten gegen Polizeibeamte. 20 Beamte seien verletzt worden (2019: 11), und mit Widerstand und tätlichen Angriffen hatten sie sogar in 34 Fällen zu tun gehabt (2019: 23).

Das Geschehen im Straßenverkehr rund um die Wiesn bilanziert die Polizei zwiespältig. Einerseits seien bei Alkoholkontrollen insgesamt um knapp 37 Prozent weniger Fahruntüchtige aus dem Verkehr gezogen worden (2022: 572; 2019: 901). 311 Führerscheine wurden sichergestellt. Zuwachs gibt es hingegen bei den Unbelehrbaren, die trotz aller Warnungen mit dem Auto bis vor die Achterbahn und das Festzelt fahren wollen: Rund um die Theresienwiese seien diesmal 971 Fahrzeuge abgeschleppt worden, 2019 waren es noch 642.

Verzeichnet hat die Polizei in ihrer vorläufigen Statistik noch 244 Körperverletzungen, "davon 35 mit Masskrug" - im Vergleichsjahr 2019 seien es noch 279 solche Delikte gewesen, davon 32 mit Masskrug. Die Betäubungsmittelverstöße seien von 238 (2019) auf 184 zurückgegangen, und mit 314 Vorfällen seien auch die Trunkenheitsfahrten auf E-Scootern weniger geworden (2019: 419).

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