Fünf für München:Gäste, Geister, Gratulanten

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Ali Güngörmüş. (Foto: imago)

Sternekoch Ali Güngörmüş geht zu "Let's Dance", RKI-Chef Lothar Wieler kehrt an seine Uni zurück und Julia Gruber spricht die Hauptrolle in einem mysteriösen BR-Podcast - unsere Münchnerinnen und Münchner der Woche.

Von Sabine Buchwald, Philipp Crone, Gerhard Fischer, Franz Kotteder und Sonja Niesmann

Graziös

Muss er das jetzt auch noch machen? Das werden sich manche gefragt haben, die gehört haben, dass der Münchner Spitzenkoch Ali Güngörmüş einer der Kandidaten in der neuen Staffel der RTL-Tanzshow Let's Dance sein wird. Und das, auf seinen Beruf anspielend, auch noch mit der Ankündigung: "Ich werde nicht auf Sparflamme tanzen", verbunden hat.

Ganz so überraschend ist das fachfremde Engagement des Kochs dann aber auch wieder nicht, wenn man seine Lebensgeschichte kennt. Geboren und aufgewachsen in dem ostanatolischen Dörfchen Pageou, nach dem auch sein Hauptrestaurant in den Fünf Höfen benannt ist, kam er mit zehn Jahren zusammen mit seiner Mutter und den sechs Geschwistern nach München, wo sein Vater als Schweißer arbeitete. Im Freizeitheim Luisenstraße gründete er zusammen mit Bruder Murat und Cousin Cetin mit zwölf dann eine HipHop-Gruppe. Die drei traten damals zwei Jahre lang mit selbst choreografierten Tanzshows unter dem Namen MAC auf. Sie ließen sich eigene Kostüme schneidern, waren die Stars bei der Kinderdisco und gewannen sogar Nachwuchswettbewerbe.

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Eine Karriere im Showbiz wurde dann aber nicht draus. Güngörmüş begann eine Kochlehre im Wirtshaus am Rosengarten, die er bei Karl Ederer fortsetzte, und wurde schließlich sogar selbst Sternekoch: im Le Canard Nouveau in Hamburg. Zurück in München eröffnete er das Pageou und vor kurzem das Pera Meze im Gärtnerplatzviertel. Zu seinem neuen Engagement bei Let's Dance sagt er: "Ich liebe Musik und tanze sehr, sehr gerne, sogar morgens nach dem Duschen im Badezimmer!"

Religiös

Die Michaelskirche in Freimann wird ab sofort von zwei Gemeinden genutzt: Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Freimann und die "Jemaat Indonesia München - Internationale Christliche Gemeinschaft (JIM)" teilen sich die kirchlichen Räume, um gemeinsam Gottesdienste und Feste zu feiern. In der früheren Sakristei wird auch ein Büro für JIM eingerichtet. "Wir freuen uns sehr, der indonesischen Gemeinde ein Zuhause zu bieten", sagt Stephan Seidelmann, Pfarrer der Kirchengemeinde Freimann. Jemaat Indonesia Munich ist eine evangelisch-freikirchliche Kirchengemeinde.

Pfarrer Stephan Seidelmann. (Foto: Robert Haas)

Infektiös

Wenn der noch bis Anfang April amtierende Präsident des Berliner Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, am Dienstag in der Ludwig-Maximilians-Universität auftritt, dann kehrt nicht nur ein renommierter Absolvent an seine Ausbildungsstätte zurück, an der einige der Präfixe des Prof. Dr. Dr. h. c. mult. entstanden sind, sondern auch ein deutschlandweit bekannter. Beinahe wie ein täglicher Nachrichtensprecher hat Wieler zur Hochphase der Corona-Pandemie über Entwicklungen und Maßnahmen referiert, war sich mal einig und mal uneinig mit den zu der Zeit ebenso präsenten Politikern. Nun spricht Wieler, wenig überraschend, wieder über Viren. Beim Science-Talk wird er mit dem ihm an vorangestellten Abkürzungen kaum nachstehenden Prof. Dr. Oliver T. Keppler diskutieren. Keppler ist unter anderem Inhaber des Virologie-Lehrstuhls der LMU. Das Thema in der Großen Aula der LMU: "Wissenschaft und (öffentliche) Gesundheit: Forschung zu Risiken künftiger Pandemien". Es gibt auch einen Livestream.

Lothar Wieler. (Foto: Tobias Schwarz/AFP)

Mysteriös

Neuer Stoff für ein Publikum, das mit "Die drei ???" oder "TKKG" aufgewachsen ist: Der Bayerische Rundfunk hat eine Mystery-Hörspiel-Serie namens "Mia Insomnia" produziert. Bastian Pastewka, Schauspieler, Komiker und Hörspiel-Fan, spricht die Rolle eines Detektivs, die Münchnerin Julia Gruber die Hauptrolle der Mia.

Gruber, geboren 1988, war von 2020 bis 2021 in der ARD-Fernsehserie "Sturm der Liebe" zu sehen, zuvor hatte die sportliche Jungschauspielerin (Polo, Fechten, Longboard, Bouldern, Baseball und und und) eine Rolle in den "Rosenheim Cops" und in "Scherben bringen Pech". Sie kam über diverse Sprecherjobs, zum Beispiel in TV- und Radiowerbung, Telefonsagen oder E-Learning-Programmen, zum Schauspielen und begann mit kleineren Theaterrollen.

Julia Gruber. (Foto: Steffi Adam/imago)

Die Handlung von "Mia Insomnia", entwickelt von Gregor Schmalzried: Die Podcasterin Mia ist mit ihrem zynischen Blick auf die Krisen und Katastrophen der Gegenwart bekannt geworden - und schaut voller Wehmut auf die Welt ihrer Kindheit zurück. Wie viele andere hat sie damals die Kassetten der Reihe "Geisterjagd" gehört, doch als scheinbar einzige Person auf der Welt erinnert sie sich an "Insomnia" - eine besonders unheimliche Folge, in der Doppelgänger aus einem Paralleluniversum die Helden der Reihe heimsuchten. Selbst die Macher der Hörspiele schwören: Diese Folge hat nie existiert. Mias Nachforschungen werden zur Obsession. Laut BR baut der Podcast auf Hörspielklassikern auf, modernisiert das Genre aber mit "anspruchsvollem Storytelling". Alle zehn Episoden sind in der ARD-Audiothek abrufbar.

Kapriziös

Manfred von Papen, alias Papan, macht gerne ein Geheimnis um seinen Geburtstag. Wahrscheinlich liegt es an seinem jeweiligen Wohlbefinden, ob der Zeichner mal mehr oder weniger Jahre angibt. Aus gut informierten Freundeskreisen ist nun durchgesickert, dass er am 23. Januar 1943 geboren wurde, also nun 80 wird. Unsterblich hat sich Papan bereits durch seine unzähligen Figuren gemacht. Er hat für den Stern, die Brigitte und viele andere Magazine gearbeitet. Meist sind es Mann und Frau, die er in Cartoons auftreten lässt - oder als Laubsägearbeit, handbemalt. Zu finden sind sie im Atelier des Künstlers in der Pariser Straße 23.

Manfred von Papen. (Foto: Stephan Rumpf)
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Serie "Lieblingsdings"
:Warum Putin nicht in Bayern einmarschiert

Der Zeichner Papan besitzt ein Glöckchen, das ihn vor allem Bösen beschützt. Glaubt er jedenfalls.

Von Sabine Buchwald

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