Westtangente:Große Mehrheit für neue Tram

Von der CSU stimmen nur fünf Stadträte gegen den Bau

Der Stadtrat hat den Bau der Tram-Westtangente mit großer Mehrheit verabschiedet. Im Sommer soll ein endgültiger Trassenbeschluss folgen, der Grundlage für die unmittelbar beginnende Planung sein wird. Die neue Linie wird Obersendling und Nymphenburg verbinden und etwa 70 Millionen Euro kosten. Sie soll vor allem die stark genutzten U-Bahnlinien U 3 und U 6 entlasten. Die Tram ersetzt auf der Strecke Busse und soll dort deutlich mehr Menschen zum Umstieg auf den Nahverkehr bewegen.

Mit Spannung war erwartet worden, ob das Rathausbündnis eine eigene Mehrheit für die Westtangente organisieren kann. Die CSU-Stadträte an der Strecke leisteten bis zuletzt Widerstand, da sie Einschnitte für die Autofahrer befürchten. Fünf von ihnen stimmten wie vorab angekündigt gegen den Bau der Linie, was aber für Schwarz-Rot locker reichte. Auch die Grünen, die 2013 mit der SPD bereits einen Grundsatzbeschluss für die Westtangente gefasst hatten, stimmten trotz starker Kritik am aus ihrer Sicht verwässerten Konzept zu. "Aus einem Projekt für den Nahverkehr haben sie ein Autofahrer-Projekt gemacht", warf Fraktionssprecherin Gülseren Demirel dem Rathausbündnis vor. Das hatte monatelang um einen Kompromiss gerungen. CSU-Fraktionschef Hans Podiuk übernahm es, den eigenen Wählern den Bau der Westtangente zu verkaufen: "Wir hätten die Flagge aufziehen und untergehen können, bei Absingen schmutziger Lieder", sagte er. Dann wäre aber der Weg frei für einen Beschluss eines Linksbündnisses gewesen, der die Autofahrer wesentlich härter getroffen hätte. Da der Wähler es versäumt habe, die CSU mit der absoluten Mehrheit auszustatten, habe sie sich zu einem vernünftigen Kompromiss durchgerungen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: