Westend:Wenn ein Kind kommt

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Wohn-Projekt für Schwangere und junge Mütter

Schockiert, fassungslos, ratlos - so oder so ähnlich haben viele Münchner auf die Nachricht reagiert, dass eine Mutter ihr frisch geborenes Baby vergangenen Samstag in Neuperlach ausgesetzt hat. Auch wenn man die genauen Gründe dafür noch nicht kennt, steht eines doch bereits fest: So etwas hätte nie passieren dürfen. Genau darum bemüht sich ein neues Projekt im Westend. Dort gibt es seit Kurzem eine sozialpädagogisch teilbetreute Wohngruppe für junge Mütter und Schwangere im Alter von 17 bis 27 Jahren mit ihren Kindern bis zum Alter von sechs Jahren. Insgesamt stehen fünf Betreuungsplätze bereit.

Die erste Bewohnerin sei bereits eingezogen, heißt es in einer Meldung dazu. Dabei handle es sich um eine 17-jährige Deutsche mit Migrationswurzeln, die schwanger ist und ihr Kind im Dezember zur Welt bringen wird. Sie habe bisher in einer pädagogischen Jugendwohngemeinschaft gelebt und möchte trotz ihrer schwierigen Situation das Kind mit Unterstützung der Pädagogen alleine großziehen.

Träger dieses Projekts ist der Verein Gesellschaftspolitische Projekte (GPP), ein Jugendhilfeträger, welcher 2019 sein 50-jähriges Bestehen feiern wird und bereits in der Effnerstraße Plätze für Mütter mit ihren Kindern anbietet. Das Mutter-Kind-Wohnen bietet den Frauen eine intensive Schwangerschafts- und Neugeborenen-Begleitung an. Es gibt eine tägliche Betreuung vor Ort und durchgängige Tag- und Nachtrufbereitschaften. Diagnostik, Anamnese und Clearing sind fester Bestandteil der Arbeit; eine interne Kinderbetreuung wird angeboten. Ziel ist es - wenn möglich mit Einbindung der Herkunftsfamilie und des Partners -, dass die Bewohnerinnen zu starken Frauen und Müttern werden, die in der Gesellschaft eigenständig und selbstbestimmt bestehen können. Unabdingbar ist hierfür die Erarbeitung einer schulischen beziehungsweise beruflichen Perspektive der jungen Mütter. Platzanfragen für das Projekt an der Parkstraße nimmt Leiterin Pinar Kanca unter Telefonnummer 089 / 93 92 39 39 oder per E-Mail: muk@gpp-ev.de entgegen.

© SZ vom 21.08.2018 / gru - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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