Ein 28-jähriger Mann hat am Montagabend seine Ehefrau bei einem Streit in der gemeinsamen Wohnung im Münchner Stadtteil Westend getötet. Als Tatwaffe benutzte er offenbar ein 30 Zentimeter langes Küchenmesser, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Nach der Tat flüchtete der Mann.
Der gemeinsame achtjährige Sohn des Ehepaars wachte durch den Streit auf und setzte einen Notruf ab. Die Frau wurde mit Verletzungen im Hals-, Brust- und Bauchbereich ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie ihren Verletzungen erlag. Der Sohn wurde zunächst vom Kriseninterventionsteam der Polizei betreut, nun ist er bei Verwandten. Den flüchtigen Ehemann fanden die Polizeibeamten an einer Tankstelle und nahmen ihn fest.
Bei der ersten Vernehmung habe der Mann die Tat grundsätzlich eingeräumt, teilte die Polizei mit. Mit seiner Hilfe konnte auch das Messer gefunden werden, das er zuvor in ein Gebüsch geworfen hatte. Zum Tatmotiv und dem Hintergrund des Streits wollte sich der 28-Jährige nicht äußern. Die Staatsanwaltschaft München will in den nächsten Tagen darüber entscheiden, ob sie einen Antrag auf Untersuchungshaft wegen Totschlags oder Mordes stellt oder ob sie eine vorläufige Unterbringung in der Psychiatrie beantragt.
Der Mann war bereits mehrfach straffällig geworden. Wegen eines Sexualdelikts saß er mehrere Jahre in Jugendhaft. Zudem erhielt er 2007 eine Bewährungsstrafe wegen Körperverletzung. Im Februar hatte seine Ehefrau bereits eine Anzeige wegen häuslicher Gewalt erhoben, ihre Aussage aber später wieder zurückgezogen.