Geboren ist er in München, zu Hause ist er überall: im Amazonas-Gebiet, in Salzwüsten oder Urzeit-Höhlen, auf aktiven Vulkanen, bei Grizzlybären in Alaska oder (die restliche Zeit) in seiner Wahlheimat Los Angeles. Werner Herzog ist 82 Jahre alt, jüngere Zuschauer kennen ihn als Schauspieler („Jack Reacher“, „The Mandalorian“) oder als Sprecher mit englisch-bairischem Zungenschlag (unter anderem hatte er einen Gastauftritt bei den „Simpsons“). Eigentlich ist Herzog aber Filmemacher – und in dieser Funktion zieht er nach wie vor rastlos um die Welt. Jedes Jahr im Herbst kehrt er aber zurück in seine Geburtsstadt, zur Verleihung des nach ihm benannten Werner-Herzog-Filmpreises.
Am kommenden Wochenende ist es wieder soweit: An drei Abenden (von Freitag, 6., bis Sonntag, 8. Dezember) wird der Regisseur, Produzent und Autor im Münchner Filmmuseum erwartet. Dort soll er Preistrophäen überreichen (an den Jungregisseur Harley Chamandy und dessen Film „Allen Sunshine“), aber auch eigene Filme präsentieren.
Für Werner Herzog ist dieser Filmpreis und das damit verbundene Veranstaltungs-Wochenende auch eine Familienangelegenheit: Im Stiftungsrat der gemeinnützigen Werner-Herzog-Stiftung sitzen neben dem Filmmuseum-Leiter Stefan Drößler oder dem Münchner Kulturreferenten Anton Biebl mehrere seiner Familienmitglieder. Herzogs Bruder Hartwolf „Lucki“ Stipetić ist Filmproduzent, seine Kinder Rudolph Herzog, Hanna Mattes und Simon Herzog sind unter anderem als Regisseure, Künstlerinnen und Designer tätig – und das natürlich überall auf der Welt.
Gefeiert
Die Rezensionen seines neuen Buches sind ausgesprochen wohlwollend. Auch in der Besprechung dieser Zeitung bekam Julian Nida-Rümelin für sein autobiografisch geprägtes Werk „Ähren im Wind“ (Piper) viel Lob. „Das Buch ist klug und unterhaltsam, nachdenklich und zugleich scharf im Urteil, ein Plädoyer für Toleranz, Humanismus, Vernunft – Prinzipien, mit denen die Gegenwart nicht im Übermaß ausgestattet ist“, ist da zu lesen.
Nida-Rümelin ist ein fleißiger Autor, auch in den Jahren zuvor hat er regelmäßig Bücher veröffentlicht. Das vorliegende nun krönt einen besonderen Anlass: Der Philosophieprofessor feierte am 28. November seinen 70. Geburtstag. Geboren wurde Nida-Rümelin 1954 in München, hier ging er aufs Wilhelms-Gymnasium, studierte Philosophie, Politikwissenschaften, Mathematik und Physik in Tübingen und an der Münchner LMU, wo er promoviert wurde und sich 1989 habilitierte. Nida-Rümelin war Kulturreferent seiner Heimatstadt, Kulturstaatsminister zur Zeit von SPD-Kanzler Gerhard Schröder sowie Mitglied des SPD-Vorstandes. Bis 2020 war er Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie und politische Theorie an der LMU und bis Frühjahr 2024 vier Jahre lang Stellvertreter von Alena Buyx, der Vorsitzenden des Deutschen Ethikrats.
Die Medizinethikerin Buyx, der Moderator Gert Scobel (Wissen hoch 2) und die Kulturmanagerin Hortensia Völckers werden mit Nida-Rümelin am Donnerstag, 5. Dezember, aus Anlass seines Geburtstages im Literaturhaus München diskutieren. Es dürfte gemäß dem Untertitel von Nida-Rümelins Buch über „politische Orientierung in fordernden Zeiten“ gehen.
Engagiert
Der Verein Retla (der Name bedeutet „Alter“, rückwärts gelesen) unterstützt Projekte, die Seniorinnen und Senioren aus der Isolation holen, ihnen Lebensfreude schenken sollen. Schirmherrin ist die Schauspielerin Michaela May; auch Elmar Wepper hat Retla bis zu seinem Tod im Oktober 2023 als Schirmherr unterstützt. Nun verleihen seine Witwe Anita Wepper und Michaela May einen Preis für das Elmar-Wepper-Projekt 2024, er geht an Claudia Gschwendtner-Roth, die auf ihrem Hof in München einen Begegnungsort für Mensch (besonders ältere Menschen, auch mit Demenz) und Tier geschaffen hat.
Ausgewählt
Edelsteinunternehmen-Erbin klingt nach einer mindestens beim Punkt Kostüm interessanten Rolle. Nach viel Schmuck und teuren Roben. Schauspielerin Vivien Wulf wird in der bei München produzierten ARD-Serie „Sturm der Liebe“ von Februar an genau so eine Erbin spielen, namens Larissa Mahnke. Wulf, 30, stammt aus Karlsruhe und arbeitet seit 15 Jahren als Schauspielerin, bislang etwa in Rollen für „Das Traumschiff“ oder „Der Alte“, sie ist aber auch Buch-Autorin. „Es ist an der Zeit“, sagt Wulf zu ihrer Rolle, „Frauen im Business und in der Filmwelt mutigere und authentischere Rollen zuzutrauen.“
Ausgewählt
Jeden Kostümverkauf am Gärtnerplatz-Theater begleitet Inge Schäffner mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Sie ist die Direktorin für Kostüm und Maske des Staatstheaters und damit verantwortlich für die Ausstattung des Ensembles. An manchen der handgearbeiteten Kleider und Requisiten hängt ihr Herz ganz besonders. Aber es hilft nichts: Der Fundus muss regelmäßig reduziert werden, um Platz zu schaffen. Am Samstag, 7. Dezember, ist es deshalb wieder soweit. Von 10 bis 15 Uhr werden sich die Türen am Gärtnerplatz für den Kostümverkauf öffnen. Allerdings darf nur durch, wer sich vorab eine der kostenlosen Karten und einen Timeslot gesichert hat. Den gibt es telefonisch unter 089/21851960 und über die Webseite www.gaertnerplatztheater.de. Auf der Studiobühne des Theaters werden unter anderem Kostüme aus dem Musical „Mata Hari“ und Outfits der Oper „Hoffmanns Erzählungen“ zum Verkauf stehen. Gezahlt werden kann nur bar, und Schäffner bittet: eigene Taschen mitbringen!