Werkschau:Leben, um davon zu erzählen

Werkschau: Digitale Collage: In "Ode to Joy" geht es darum, wie wir Geschichte wahrnehmen.

Digitale Collage: In "Ode to Joy" geht es darum, wie wir Geschichte wahrnehmen.

(Foto: Judith Buss)

Die Münchner Kammerspiele widmen sich dem libanesischen Künstler Rabih Mroué.

Von Christiane Lutz

Seit Matthias Lilienthal an den Kammerspielen ist, taucht auch der Name Rabih Mroué regelmäßig auf dem Spielplan auf. Das liegt zum einen daran, dass Mroué ein bemerkenswerter Künstler ist, aber auch daran, dass Lilienthal ihn aus Beirut kennt, wo er eine Weile gelebt hat.

Zeit also für eine kleine Rabih-Mroué-Werkschau, die nun von 9. bis 15. Februar in den Kammerspielen unter dem Titel "Imagine War Machine" stattfindet. Während dieser Tage werden fünf Performances und einige Lecture Performances zu sehen sein aus der gesamten Schaffenszeit des Künstlers. So zum Beispiel "Riding on a Cloud", eine Performance, in der Mroué die schwere Verletzung seines Bruders Yasser verarbeitet. Dieser wurde im Alter von 17 Jahren von einem Scharfschützen im Libanon in den Kopf geschossen, was sein Sprachzentrum dauerhaft beschädigte. In "Riding on a Cloud" stehen die Brüder gemeinsam auf der Bühne.

Mroués für die Kammerspiele erarbeiteter Abend "Ode to Joy" wird zum letzten Mal in München zu sehen sein (Montag, 13. Februar, 20 Uhr). Er untersucht darin gemeinsam mit der palästinensischen Performerin Manal Khader, wie Bilder vom Krieg die Wahrnehmung beeinflussen. Es geht um den libanesischen Bürgerkrieg, den Nahostkonflikt und auch um die Geiselnahme israelischer Sportler während der Olympischen Spiele 1972 in München.

Mit "Rima Kamel" gibt es auch eine neue Performance von Rabih Mroué zu sehen (Uraufführung ist Donnerstag, 9. Februar, um 20 Uhr). Rima Khcheich ist eine der bekanntesten libanesischen Sängerinnen der traditionellen arabischen Musik.

Sie und Mroué kennen sich seit Jahren, ihn interessiert der Werdegang der Künstlerin, der durch die Besonderheiten ihrer libanesischen Herkunft geprägt ist. Mroué schrieb Texte, Rima Kamel, wie ihr Künstlername lautet, steht auf der Bühne. Dass sie auch Musik machen wird, versteht sich von selbst.

Imagine War Machine - Werkschau Rabih Mroué, Donnerstag, 9. Februar bis Mittwoch, 15. Februar, Münchner Kammerspiele, Maximilianstraße 26-28, 089 / 21 83 73 00

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