Süddeutsche Zeitung

Weltmusik:Blick auf Meer und mehr

Mariza hat den Fado zu anderen Stilen hin geöffnet. Ihr neues Programm möchte die Portugiesin bald live vorstellen. Ein Ersatztermin wird gesucht.

Von Oliver Hochkeppel

Wenn man als Mädchen in der Taverne des Vaters im Mouraria-Altstadtviertel Lissabons aufwächst, in der alle Stars des Fado auftreten, ist es kein Wunder, wenn man auch beim portugiesischen Blues landet. Jener Musik, die die Sehnsucht der Seefahrernation zelebriert. Allerdings schnupperte Mariza dos Reis Nunes auch in Gospel, Jazz oder Soul hinein - was ihr die Basis dafür verschaffte, den hermetisch konservierten Fado mit kaum mehr als 300 Stücken Repertoire zu modernisieren. Durch zeitgemäße Texte und den Zugriff auf Jazz oder Flamenco wie auf Elemente der kapverdischen oder brasilianischen Musik. Mit dieser respektvollen Evolution überholte Mariza Kolleginnen wie Cristina Branco oder Misia in der Erbfolge der legendären Amália Rodriguez und wurde international zur "Königin des Fado". Jetzt ist sie mit neuem, schlicht "Mariza" benanntem Programm wieder auf Welttour und macht mit ihrer fünfköpfigen, mit Virtuosen wie dem Gitarristen José Manuel Neto oder dem Akkordeonisten João Frade besetzten Band auch wieder in München Station, wie immer in der Philharmonie.

Mariza & Band, So., 15. März, 20 Uhr, Philharmonie; das Konzert wurde kurzfristig verschoben, ein Ersatztermin steht noch nicht fest, mehr Informationen hier.

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Quelle:
SZ vom 11.03.2020
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