Der Tag der Befreiung vor 75 Jahren, der 28. April 1945, wie er sich in Obermenzing abspielte: Schilderungen dazu finden sich in der Ausgabe der Obermenzinger Hefte von 2009. Dort ist ein Text von Peter Igl abgedruckt, der sich auf Erinnerungen von Hans Grandl, Jahrgang 1930, stützt. Der Sohn jenes Bauern, der im Laufe der damaligen Ereignisse eine Rolle spielte, war bei Kriegsende etwa 14 Jahre alt und laut Igl ein wacher Beobachter des Geschehens:
In den April-Tagen vor dem Einmarsch der Amerikaner waren auf den Feldern im Westen des Dorfs Schützenlöcher ausgehoben worden, es gab Straßensperren mit Baumsperren an der Pippinger Straße, außerdem war die Sprengung der Verdistraße in Vorbereitung. Auch hatten ortsbekannte NSDAP-Mitglieder Waffen verteilt. Um weiteres Blutvergießen zu verhindern, so schildert Peter Igl, traf sich eine Gruppe von Obermenzingern, darunter Hans Grandls Vater Johann, zu geheimen Besprechungen im Schloss Blutenburg, das damals von den Englischen Fräulein bewohnt wurde.
Am 28. April in der Frühe traten die Mitglieder der Gruppe in Aktion und konnten jene, die den Ort mit Waffengewalt verteidigen wollten, im Keller der Kfz-Werkstätte von Fritz Stock an der Pippinger Straße einsperren. Später wurden diese Regimetreuen von Gleichgesinnten und SS-Leuten befreit. Nach den "Verschwörern" aber wurde gefahndet, einige wurden verhaftet, andere wie auch Johann Grandl konnten fliehen und sich verstecken. Woraufhin eine SS-Streife Grandls gesamter Familie auf dem Bauernhof an der Pippinger Straße mit der Erschießung drohte. Wie sich diese heikle Situation für die Grandls und für Obermenzing auflöste, ist nachzulesen in den Obermenzinger Heften, der Halbjahresschrift des Vereins der Freunde Schloss Blutenburg e.V. Näheres unter www.blutenburgverein.de.