Weitere Briefe:Unsichere Badeboote und rasanter Flächenfraß

Informieren, dann kassieren

Vor aller Verbotsdiskussion sollte die Information über die Gefahren der Isar, insbesondere für die Risikogruppe der Badebootfahrer, stehen ("Engländer in Seenot" vom 31. Juli, "Rettungskräfte fordern Bootsverbot auf der Isar" und Kommentar "Narren runter von der Isar" vom 1. August).

Ich habe noch an keiner der klassischen Einbootstellen eine entsprechende Infotafel gesehen. Eine Badebootfahrerin, die ich aus einem quer liegenden Baum gezogen (und anschließend zur Schnecke gemacht) habe, stammelte danach: "Ich dachte die Isar sei ein Badefluss." Wenn an den klassischen Einbootstellen groß und deutlich darauf hingewiesen wird, dass die Isar Wildwasser ist, nur mit entsprechendem Können, geeigneten lenkbaren Booten und entsprechender Sicherheitsausrüstung wie Schwimmwesten befahren werden sollte, müsste es nach meinem Rechtsempfinden auch möglich sein, diese hirnlosen Isarnutzer wegen grober Fahrlässigkeit an ihren Bergungskosten zu beteiligen.

Vorbeugend könnte eine Info über ein entsprechendes Kostenrisiko auch abschreckend wirken. Heribert Gobitz-Pfeifer, Deisenhofen

Wider den Flächenfraß

Täglich werden in Bayern 13,1 Hektar landwirtschaftliche Fläche entzogen ("Die Politik entdeckt den Naturschutz neu", 26. Juli), also überbaut, versiegelt, als Parkplatz oder Straße verwendet. Das entspricht einer Fläche von circa 18 Fußballfeldern üblicher Größe von 68 mal 105 Meter, die nicht nur der Natur und Nahrungserzeugung fehlen, sondern auch wegen der Versiegelung die Zufuhr zum Grundwasser verhindern und die Überschwemmungsgefahr vergrößern. Zudem erwärmen sich diese Flächen stärker als Grünflächen und Wald. Jährlich sind das 4781 Hektar, eine Fläche von fast 7 Kilometer mal 7 Kilometer, die unwiederbringlich der Natur verloren gehen. Eine Partei startet nun in Bayern ein Volksbegehren gegen den Flächenfraß und fordert eine tägliche "Zubetonierungsfläche" von maximal 4,7 Hektar. Wer seine Heimat liebt, sollte ein solches Volksbegehren unterstützen, aber nur, wenn die Partei damit keinen parteipolitischen Missbrauch treibt. Ideal wäre ein überparteiliches Begehren, aber da spielen die etablierten Parteien nicht mit. Klar ist, dass es so nicht weitergehen kann. Wir müssen verstärkt unter der Erde bauen oder in die Höhe, wo die Landschaft nicht verschandelt wird.

Hans-Joachim Feiner, Stephanskirchen

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