Weitere Briefe:Unbarmherziges und Unlogisches

Unbarmherzige Amtskirche

Hans-Jochen Vogel war Kämpfer für Gerechtigkeit und Frieden, sein Leben stand im Dienst der Menschen, er war ein Vorbild an Geradlinigkeit, Pflichtbewusstsein, Aufrichtigkeit und Humanität, ein Mensch, wie wir ihn selten finden, geprägt von christlichem Geist und sozialer Verantwortung ("Sorgen Sie dafür, dass Deutschland bleibt, wofür wir gekämpft haben" vom 4. August) - und die Amtskirche verbietet ihm, dem gläubigen Katholiken, die Teilnahme an Sakramenten! Warum? Weil er ein zweites Mal geheiratet hat! - Seine Kirche "machte es ihm nicht immer leicht". So hieß es in der Trauerrede. Das ist milde und beschönigend ausgedrückt. Klartext: Welch eine Lebensfremdheit! Welch eine Unbarmherzigkeit! Welch eine Anmaßung! Einer Amtskirche mit so lebensfremden Gesetzen ist kaum mehr zu helfen. Kein Wunder, dass ihr die Menschen davonlaufen.

Dr. Peter Heigl, Wald im Allgäu

Quereinsteiger bereichern

Durch das jahrelange Festhalten am Numerus Clausus für das Lehramt an Grundschulen wurde der Lehrermangel an den Grundschulen forciert ("Zahlen zum Lehrermangel gefordert" vom 17. Juli). Dies hat Kultusminister Piazolo nicht zu verantworten. Durch die aktuelle Verbesserung bei der Zusatzqualifikation der voll examinierten (erstes und zweites Staatsexamen ihrer Schulart) Lehrkräfte dürfte die Zahl der Lehrkräfte an Grund- und Mittelschulen etwas steigen. Aber warum müssen diese Lehrkräfte eine zeitaufwändige Zusatzqualifikation absolvieren? Eine kurze Einarbeitungszeit dürfte doch genügen! Quereinsteiger können den Unterricht bereichern: So kenne ich aus eigener Unterrichtserfahrung genügend Diplom-Physiker, die erfolgreich unterrichteten und sogar Fachbetreuer wurden. Und der Unterricht im G 8 konnte nur durch Quereinsteiger gesichert werden. Die ungeeigneten (die soll's in jeder Berufsgruppe geben) haben oft von selber gekündigt, die geeigneten waren ein Gewinn. Walter Bertl, Fürstenfeldbruck

Maskenlogik

Die Schüler müssen im neuen Schuljahr bis zur Klassenzimmertür ihre Maske tragen, im Klassenzimmer nicht mehr ("Bayern führt Maskenpflicht an Schulen ein", 31. Juli). Gäste des Lokals müssen bis zum zugeteilten Tisch die Maske tragen, ab dem Hinsetzen nicht mehr. Kunden müssen bis zur Ladentür keine Maske tragen, im Laden wohl. Fahrgäste müssen bis zur Haltestelle keine Maske tragen, beim Warten an der Haltestelle wohl, ebenso im Bus und in der Bahn. Wer in Corona-Zeiten nach irgendeiner Logik suchen sollte, der könnte sich damit verdammt "leicht" schwertun, logisch! Klaus P. Jaworek, Büchenbach

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