Weitere Briefe:Horst und Barbara, Kosmetik und Cholera

Horst und Barbara

Dieses CSU-Senioren-Gesülze - bleibt Barbara Stamm oder bleibt sie nicht - ist schwer zu ertragen ("Die Unverzichtbare", 26. Mai). Andererseits: Dieses wunderbare Reise-Gespann Horst Seehofer und Barbara Stamm schon 2018 zu trennen, das wäre viel zu früh und geradezu grausam. Beide sind ja noch so jung und rüstig. Deshalb: Nicht nur Horst Seehofer, sondern auch Barbara Stamm muss bleiben. Bayern - ein Land für alte Leute. Vorbildlich seniorengerecht. Wer spricht noch von Markus Söder und Ilse Aigner, wenn wir Horst und Barbara haben. Peter Kühn, München

Regierungskosmetik

Ist das ein Witz? Die Staatsregierung beschließt am 23. Mai, dass Geflüchtete ihre Beschäftigungserlaubnis anstelle der drei Monate nun bis zu sechs Monate vor Beginn einer Ausbildung erhalten können ("Erleichterung für Flüchtlinge", 24. Mai). Hallo? Es sind noch drei Monate bis zum Beginn der Lehrverhältnisse, dem 1. September. Planungssicherheit für die Unternehmen sieht anders aus. Viele Geflüchtete, die in der Berufsschule vorbereitet wurden, einen Lehrvertrag für Mangelberufe im Handwerk (Maurer, Bäcker, Koch) zum September hatten, konnten die Genehmigung bisher - nach der bayerischen Drei-Monats-Regel - erst im Juni zur Prüfung einreichen. Die Unternehmen mussten bis dahin warten und wussten nicht, ob sie den Lehrling anstellen dürfen - eine Zumutung! In der Zwischenzeit erhielten viele der Lehrlinge einen Ablehnungsbescheid ihres Asylantrags. Und jetzt - kurz vor Juni, diese großzügige Geste . . . ? Eine Augenwischerei. Claudia Köhler, Unterhaching

Marienplatz und Cholera

In "Das Herz der Stadt" (27. Mai) wird ein hervorragender Überblick über die Entwicklung des wichtigsten Platzes unserer Stadt gegeben. Allein, an einer Stelle hat sich ein Fehler eingeschlichen: Im Oktober 1853 sei der bis dahin "Schrannenplatz" heißende Ort in "Marienplatz" umbenannt worden, weil man der Gottesmutter das Ende einer Cholera-Epidemie zuschrieb. Tatsächlich ist der Getreidemarkt im Jahr 1853 zur neu errichteten Schrannenhalle (1851 bis 1853, von Franz Karl Muffat erbaut) verlegt worden, die Umbenennung in "Marienplatz" erfolgte jedoch am 9. Oktober 1854. Die Cholera war auch erst im Juli 1854 ausgebrochen. Durch die Umbenennung erhoffte der Magistrat das Ende der Cholera erst herbeizuführen. Franz Karl Muffat war es auch, der 1837 zusammen mit seinem Bruder Karl August das Muffatwerk, ein vom Auer Mühlbach angetriebenes Pumpwerk, erbaut hatte. Dieses Werk pumpte Grundwasser ins oberhalb der Ostkante des Isarbettes gelegene Haidhausen, wo es keine Wasserversorgung durch "Stadtbäche", also Nebenarme der Isar, geben konnte. Die Haidhauser hatten somit allerdings auch keine Möglichkeit, ihr Abwasser loszuwerden, sondern entsorgten dies durch Sickergruben. Dass somit allerdings das Grundwasser verseucht wurde - diesen Zusammenhang haben erst Max von Pettenkofer und Robert Koch gegen Ende des 19. Jahrhunderts nachgewiesen. Dietmar Holzapfel, München

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