Weitere Briefe:Bessere Aussicht und bessere Einsicht

Ganz schön happig

Die Balkon-Begeisterung ("Zwischen Himmel und Erde", 8. April) kann man ja verstehen. Allerdings sollte man auch mal die Zusatzkosten benennen, die bei einer Nachrüstung auf die Mieter zukommen. Bis so ein Balkon nachgerüstet ist, kommen schon mal 20 000 Euro Kosten zusammen. 20 000 Euro mit zulässigen 11 Prozent auf die Miete umgelegt, führt zu einer Mieterhöhung um 2200 Euro pro Jahr, also mehr als 180 Euro pro Monat. Das ist ganz schön happig. Insofern ist schwer nachzuvollziehen, warum dann ein fehlender Balkon bei vielen Mietinteressenten zum "K.O.-Kriterium" für die Wahl einer ansonsten passablen Wohnung wird. Dr.-Ing. Georg Kronawitter, München

Ganz schön ergiebig

Wenn Regensburg nur die städtischen Grundstücksvergaben der letzten Jahre überprüfen lassen will ("Regensburg will Korruption bekämpfen", 28. April), lenkt es vom Hauptproblem ab, dem Einstreichen von Planungswertgewinnen durch Amigos. Sehr ergiebig ist es, angeblich reines Agrarland zu Agrarlandpreisen aufzukaufen, und dann die politisch nahe stehenden Gemeindeorgane dazu zu bringen, daraus Wohnbauland zu machen; Zusatzgeschäfte mittels folgekostenfreien Vorhaben- und Erschließungsplänen optimieren den Gewinn. Fast so ergiebig ist auch das private Einstreichen von Planungswertgewinnen durch die Aufwertung von Gewerbe- zu Wohnbauflächen. Eine gut geführte Gemeinde kauft sehr frühzeitig selber günstig gelegenes Agrarland und auch Gewerbebrache auf und überlässt die oft enormen Planungswertgewinne nicht die ihren Gemeindeorganen politisch Nahestehenden. Wolfgang Maucksch, Herrieden

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: