Bar Weinheim:Ein Zuhause für Weinliebhaber

Bar "Weinheim" in München, 2018

Nicht zu laut, nicht zu eng: Im Weinheim an der Schwabinger Bauerstraße kann man einen gemütlichen Abend verbringen.

(Foto: Stephan Rumpf)

Im Weinheim stimmt die Balance zwischen modern und behaglich - wer einmal da war, kommt sicher wieder. Und das nicht nur, um die sorgsam ausgesuchten Weine zu genießen.

Von Sara Maria Behbehani

Die meisten Bars zeichnen sich entweder durch modernes, minimalistisches Design aus und wirken eher kühl. Oder aber sie legen es darauf an, zu einem schummrigen, gemütlichen Ort zu werden, in dem die Gäste in ihren Sesseln versacken, bis eine wohlige Müdigkeit sie nach Hause treibt. Das Weinheim an der Bauerstraße aber hat es geschafft, eine Balance zwischen beiden Polen zu finden.

Schwere Holztische, Lederstühle oder -bänke, hinter der Bar steht ein hohes Regal, in dem sich Weiß- und Roséweine abwechseln, in einem weiteren Regal lagern die roten Weine, von denen man sich gleich einen aussuchen kann. Viel dunkles Holz steht im Kontrast zu einer weiten Fensterfront, die die Bar umgibt, und so gestaltet sich der Innenraum schick und dezent. Dass einen umgehend ein heimeliges Gefühl beschleicht, wenn man "Das Weinheim" betritt, liegt am warmen Licht einer Vielzahl von Vintage Edison-Glühbirnen und Kerzen. Und an der sichtlichen Begeisterung der Gastgeber Andreas Glaubitz und Helmut Stöhr.

Seit mehr als 18 Jahren kennen sich die beiden. Im Oktober haben sie aus ihrer Leidenschaft für Wein, Winzer und Gastronomie einen Beruf gemacht. Und sowohl das gute Essen als auch den guten Wein kann man in ihrem Heim finden.

Auf der Karte stehen um die fünfzig Weine, manche davon offen, andere nur als Flasche zu bestellen. Die Auswahl wechselt jeden Monat, die Preise für 0,15 Liter bewegen sich in den meisten Fällen zwischen fünf und sechs Euro. Zu empfehlen sind zum Beispiel die vollmundigen Rotweine Churchbotton red und Heideboden für 5,50 Euro.

Für den kleinen Hunger gibt es Speisen, die auf einen Weinabend abgestimmt sind. Das Käsefondue etwa (8,50 Euro), die badische Rotweinroulade mit Kartoffelknödelchen (9,50 Euro) oder das Genussbrettl mit Bündnerfleisch, Schinken und Roastbeef, wobei besonders die hausgemachte Remoulade in Erinnerung bleibt. Das Weinheim überzeugt also mit Essen und Weinen, der Whisky Sour (9,50 Euro) aus der Liste der Cocktails, die ebenfalls hier vertreten sind, kommt allerdings eher wässrig daher.

Dem Publikum, das unterschiedlicher kaum sein könnte, scheint es jedenfalls ausnahmslos zu gefallen. Da ist die Gruppe Studenten, die sich angeregt unterhält, da ist das Treffen der Unternehmensberater, bei dem sich die Männer bei einer Flasche Wein beim Hochstapeln zusehen, da ist die Frauenrunde, die aus dem Lachen kaum noch herauskommt, und da ist die ältere Dame, die friedlich und allein an einem Tisch sitzt und in ihr Weinglas lächelt.

Durch den weiten Abstand der Tische zu den Plätzen an der Bar wirkt der Raum auch bei Vollbelegung nie überfüllt. Jeder Gast hat viel Platz, und es wird nie so laut, dass man sich nicht mehr angenehm unterhalten könnte. Andreas Glaubitz und Helmut Stöhr haben mit dem Weinheim ein Lokal geschaffen, in dem sich tatsächlich jeder, der gerne ein gutes Glas Wein trinkt, wohlfühlen kann. Wer einmal dort gewesen ist, wird bestimmt auch wiederkommen.

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