Weihnachtsferien:13 Ausflugs-Tipps für 13 freie Tage

Ideen für den Urlaub daheim: In und um München lässt sich einiges unternehmen - egal, wie das Wetter wird.

Von SZ-Autoren

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Eisstockschießen

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Quelle: SZ

Gerade weil man zur Not auch ohne Frost und Schnee auskommt, gibt es einen Wintersport, der in München immer beliebter wird: das Eisstockschießen. Viele Biergärten haben die gesellige Rutscherei für sich entdeckt und bieten Kunstbahnen an, die bei jedem Wetter genutzt werden können. Klassiker sind der Augustinerkeller an der Arnulfstraße, der Löwenbräukeller an der Nymphenburger Straße, der Winterbiergarten des Park Cafés oder der Chinesische Turm. Seinen Ursprung dürfte das Eisstockschießen in München aber am Nymphenburger Kanal haben. Bereits nach einer Woche mit Minusgraden ist der Abschnitt zwischen Gerner Brücke und Hubertusstraße bespielbar, das tiefere Wasser am Schlossrondell kann erst später betreten werden. Bahnen gibt es auf beiden Eisflächen, Ausrüstung kann gegen Gebühr ausgeliehen werden.

Silke Lodde

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Partnachklamm

Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen, 2013

Quelle: Jakob Berr

Wenn sich nach kalten Nächten die Eiszapfen gebildet haben, hat die Partnachklamm in Garmisch-Partenkirchen einen ganz besonderen Reiz. Dann nämlich bilden die Stalaktiten regelrechte Eiswände und verhängen die in den Felsen gesprengte Galerien, die den Besucher durch die Schlucht führen. Von außen scheint dann das Licht bläulich durch das Eis, das sich die 80 Meter hohen Wände der Klamm nach oben zieht. Die Partnachklamm ist im Winter täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet, nur an Silvester schließt sie früher, nämlich um 14 Uhr. Weil das Eis nicht nur an den Felswänden gefrieren, sondern auch den Boden in eine Rutschbahn verwandeln kann, sind gute Schuhe zu empfehlen. Auch sollten insbesondere große Menschen auf ihren Kopf achtgeben: An manchen Stellen sind die Stollen niedriger als zwei Meter.

Isabel Meixner

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Rodeln am Grasberg

Landsberied: Skilift - Skihang in Betrieb

Quelle: Johannes Simon

Im Sommer dient die St. Martinshütte durstigen Bergsteigern, die den Kramer bezwungen haben, als Einkehr. Aber auch im Winter zieht es viele Menschen in das kleine Berghäuschen über Garmisch-Partenkirchen. Zum einen, weil sie hier den direkten Blick auf die Zugspitze genießen können. Zum anderen, weil hier am Grasberg eine 2,4 Kilometer lange Rodelbahn startet, die die Wanderer wieder zurück ins Tal bringt. Im Internet zeigt die Rodel-Ampel Auswärtigen an, ob schon genug Schnee liegt für eine Abfahrt - momentan steht sie leider auf Rot. Die Hütte ist in den Ferien täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet, der Aufstieg über die Forststraße dauert knapp eine Stunde. Aber Vorsicht, die Straße ist auch gleichzeitig die Rodelbahn für diejenigen, die die knapp 250 Höhenmeter schon hinter sich gebracht haben.

Isabel Meixner

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Malerisches Lebenswerk

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Quelle: Anton Brandl/Oberammergau Museum

Es gab ja nicht allzu viele Frauen, die es in den Vierzigerjahren schafften, eine berufliche Karriere hinzukriegen. Aber Lieselotte von Faber blieb nicht viel anderes übrig. Zu Hause flog sie raus, nachdem sie 1941 ein uneheliches Kind geboren hatte. Also zog sie nach München, studierte während und nach dem Krieg an der Akademie der Bildenden Künste. Und wurde eine gefragte Porzellanmalerin, erst für Nymphenburg, dann für Rosenthal. Dort kreierte sie in den Fünfzigerjahren sogar eine eigene Serie. Das Oberammergau-Museum widmet dieser Frau gerade eine sehenswerte Ausstellung, gewährt einen Einblick in ein bisher unbekanntes malerisches Lebenswerk. Denn Lieselotte von Faber, die nach ihrer Heirat 1960 bis zur ihrem Tod 2014 in Oberammergau lebte, hat zwar zeitlebens gemalt, doch ihr umfangreiches Werk niemals ausgestellt (bis 2. Februar).

Sabine Reithmaier

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Monacensia

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Quelle: Stephan Rumpf

Heinrich und Klaus Mann verstanden sich als politische Schriftsteller, und beide gehörten zu den wichtigsten und einflussreichsten Hitler-Gegnern im Exil. Gemeinsam ist ihnen auch das komplizierte, oft konfliktgeladene Verhältnis zu Thomas Mann. Vielleicht auch deshalb entwickelte sich zwischen Heinrich, dem Bruder, und Klaus, dem ältesten Sohn Thomas Manns, eine enge geistige Beziehung. Mehr darüber bietet die sehenswerte Ausstellung "Mon Oncle" der Monacensia im Hildebrandhaus. Überhaupt ist die frisch renovierte Villa des Bildhauers Adolf von Hildebrand (1847-1921) an der Maria-Theresia-Straße 23 ein wunderbares Ausflugsziel. Neben dem Atelier und einigen Werken Hildebrands besticht dort besonders die neu konzipierte Dauerausstellung über das literarische München von 1894 bis 1933.

Weitere Informationen gibt es hier.

Wolfgang Görl

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Paul Klee für alle

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Quelle: Matthias Ferdinand Döring

Florenz, Tunis, Weimar: Paul Klee, Künstler und Grafiker, ist zu Lebzeiten ziemlich herumgekommen. Im Ersten Weltkrieg - genauer: in der zweiten Hälfte des Jahres 1916 - war er allerdings auch auf dem Militärflugplatz in Schleißheim stationiert. Daran erinnert in diesen Tagen die Sonderausstellung "Kunstflug - 100 Jahre Paul Klee in Schleißheim" in der Flugwerft, der Außenstelle des Deutschen Museums (Effnerstraße 18, Oberschleißheim). Die Schau umfasst mehr als 125 Kunstdrucke sowie Foto-Stationen und wurde für die ganze Familie konzipiert. Während sich die Eltern also auf einen Streifzug durch das Leben des Künstlers begeben, lernen die Kleinen in der Spielstraße, wer dieser Paul Klee überhaupt war. Sie schieben Perlen über Schnüre, puzzeln mit bunten Dreiecken oder spielen mit Handpuppen, wie Klee sie einst für seinen Sohn gefertigt hat.

Franziska Gerlach

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Botanischer Garten

Schmetterlingsausstellung

Quelle: Lukas Barth

Es muss nicht gleich Mauritius sein. Wenn man dem nasskalten Scheinwinter hierzulande entkommen will, reicht ein Ausflug in den Botanischen Garten München, dessen Schaugewächshäuser botanische Reisen in feuchttropische Gebiete oder heiße Wüsten ermöglichen. Besonders attraktiv ist das Wasserpflanzenhaus, in dem in einer Sonderausstellung tropische Schmetterlinge zu sehen sind. Nicht alle Schmetterlinge sind in Nymphenburg in all ihren Entwicklungsstadien zu bewundern, die Nachzucht der meisten farbenprächtigen Exemplare übernehmen Schmetterlingsfarmen in den Ursprungsländern. Der Bananenfalter aber darf seine Eier auf den Stauden im Gewächshaus ablegen, wo dann seine gefräßigen Raupen, die bis zu zehn Zentimeter lang werden, zu beobachten sind. Ein Tipp: Bei Sonnenschein sind die Schmetterlinge besonders aktiv.

Günther Knoll

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Wildtierfütterung

Wildfütterung in der Vallepp, 2006

Quelle: WOR

In den dunklen Wintermonaten hat der Wald einen ganz eigenen Reiz. Wenn dann noch Hirsche und Rehe vor einem auftauchen, wird ein Ausflug in die Natur für Kinder schnell etwas Besonderes. Auf der Reiseralm über Lenggries können Besucher täglich um 15.30 Uhr beobachten, wie Wildtiere gefüttert werden. In dem Gehege leben insgesamt zwölf Rotwildkühe und ein Platzhirsch. Die Reiseralm ist vom Parkplatz an der Brauneck-Bergbahn in etwa 30 Minuten zu erreichen. Schon gleich zu Beginn des Aufstiegs lockt das Berghaus mit dem Werbeschild "Hast du genug von Lärm und Qualm, dann geh' auf die Reiseralm." Insgesamt müssen knapp 200 Höhenmeter durch den Wald zurückgelegt werden. Wenn Schnee liegt, kann man runterwärts rodeln. Die Wildtierfütterung selbst lässt sich von der Aussichtsterrasse aus am besten beobachten.

Isabel Meixner

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Wandern im Tölzer Land

Wintersaison 2015

Quelle: Manfred Neubauer

Der Blomberg bei Bad Tölz macht mit seiner Bergbahn seinen Nachbarn, den Zwiesel, auf den ersten Blick ein wenig unattraktiv. Zumindest für Bergsteiger, die lieber ohne Turnschuhwanderer auf einem Gipfel stehen - von der Bergstation der Blomberg-Bahn ist der Zwiesel nämlich in etwa einer halben Stunde zu erreichen. Dabei ist der Zwiesel durchaus als Aussichtsberg im Tölzer Land zu empfehlen: Von hier sieht man ins Isartal und weiter Richtung Benediktenwand und Österreich. Wer die 600 Höhenmeter lieber ohne Sessellift überwinden will, der kann von der Waldherralm in Wackersberg südlich von Bad Tölz her aufsteigen. Der Weg durch das Großbachtal und über die Schnaiteralm ist wenig überlaufen, im Winter noch weniger als im Sommer. Insgesamt sind für den Aufstieg eineinhalb bis zwei Stunden einzuplanen.

Isabel Meixner

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Märchendreierlei

Philharmonie im Gasteig in München, 2015

Quelle: lukasbarth.com

So kurz nach den Schlemmereien der Feiertage schwer vorstellbar, nichtsdestotrotz traurige Märchen-Wahrheit: Hänsel und Gretel werden von ihren arg armen Eltern in den Wald geschickt, weil es ihnen an allem mangelt. Die pfiffigen Kinder versorgen sich dann zwar selbst, unglücklicherweise aber an einem Lebkuchenhaus, das einer bösen Hexe gehört... Wer das Märchen bis zu Ende hören und sehen will, dem stehen in den Ferientagen gleich drei Varianten zur Auswahl: Im Münchner Theater für Kinder wird die Grimmsche Ur-Fassung auf die Bühne gebracht (28.12., 10 Uhr). Engelbert Humperdincks Märchenoper "Hänsel und Gretel" als Figurenspiel gibt es im Münchner Marionettentheater zu sehen (28.12., 15 Uhr; weitere Termine bis 7. Januar). Live gesungen wird die Oper vom Freien Landestheater Bayern am 7. Januar um 16 Uhr im Gasteig.

Barbara Hordych

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Überm Tegernsee

Tegernsee: Blick auf den Tegernsee + Tegernseer Tal im Winter

Quelle: Johannes Simon

Wer sich nach Weihnachten ein paar Gramm Plätzchenspeck abtrainieren und das mit ein wenig Höhenluft verbinden möchte, steuert am besten die Neureuth an. Der Berggasthof oberhalb von Tegernsee ist ein das ganze Jahr über beliebtes Ausflugsziel. Kein Wunder, kann der Wanderer schließlich beim Schlussanstieg vom lang gezogenen Bergrücken aus das Panorama der Tegernseer Berge genießen. Zum Gasthof gelangt, wer vom Wanderparkplatz "Neureuth" aus die Forststraße nimmt oder - um einiges schöner - den nach wenigen Metern links abbiegenden Weg nimmt. Nach zirka 15 Minuten weist dann ein Schild den Weg nach rechts Richtung Neureuth. Insgesamt sind 350 Höhenmeter zurückzulegen, der Aufstieg dauert je nach Gehtempo eine bis eineinhalb Stunden. Das Gasthaus ist mit Ausnahme von Montag täglich geöffnet.

Isabel Meixner

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Wildpark am Lech

Großstadtdschungel Berlin

Quelle: dpa

Wer wilde (Wald-)Tiere westlich von München beobachten möchte, kann einen Ausflug nach Landsberg unternehmen: Im Lechpark "Pössinger Au" können neben Damwild auch Wildschweine mit ihren Frischlingen beobachtet werden - die zum Glück für den Besucher eingezäunt sind. Der Wildpark liegt südlich der Stadt und ist über einen Spazierweg, der direkt am Lech entlangführt, zu erreichen. Über einen Weiderost betritt man das Wildtiergehege, in dem das Damwild frei herumläuft - aber nicht irritieren lassen vom Hirschen im Wildschweingehege: Er ist, wie sich auf den zweiten Blick herausstellt, aus Holz. Wer anschließend nicht unmittelbar umkehren möchte, kann bis zur Teufelsküche, wie eine sagenumwobene Schlucht heißt, weitergehen. Hier steht eine gleichnamige Einkehr, in der man sich von 10 bis 17 Uhr aufwärmen kann.

Isabel Meixner

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Therme Bad Reichenhall

Rupertus-Therme

Quelle: Rupertustherme Bad Reichenhall

Es gibt Landschaften, die haben selbst einen enorm hohen Wellness-Faktor. Weil sie so wohltuend schön sind, weil sie derart viel Raum und gute Luft zum Durchatmen bieten. Man könnte also manchen Ort in Bayern empfehlen, wenn es um diese Art der Naherholung geht. Das Berchtesgadener Land bietet zudem noch die Rupertus-Therme. Sie ist eingerahmt von den dramatischen Bergen, umflutet vom reinen Alpenklima, und sie grenzt an einen großen Park an. Im Inneren trennt sie - nervenschonend für alle - die Bereiche "Therme & Wellness" und "Sport & Familie", will sagen Ruhe von Rambazamba. Wer sich also, noch verspannt von Vorweihnachtshektik, in ihre Becken mit 32 bis 37 Grad warmer Bad Reichenhaller Sole gleiten lässt, der wird danach wirklich und wunderbar entspannt sein. Auf den Schutzheiligen des Alpensalzes, St. Rupertus, ist da Verlass.

Susanne Hermanski

© SZ vom 27.12.2016/vewo
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