Hochprozentige Stadtliebe
Bald wird sich München von "Stadt der Biere" in "Stadt des Gins" umtaufen lassen müssen, so viele Wacholderschnapsmarken entstehen hier. Optisch macht zum Beispiel "The Illusionist" (37 Euro) einiges her. Seine bläuliche Färbung schwenkt in Verbindung mit Tonic ins Rosafarbene, noch dazu hat er ein hübsch designtes Jugendstil-Etikett. Der "Duke" (30 Euro) ist schon ein Klassiker geworden, der "Feel" (33 Euro) ist bio, neu ist der "Huckleberry Gin" (30 Euro) mit Heidelbeere. Einen Münchner Gin bekommt der Last-Minute-Shopper zum Beispiel beim gut sortierten Getränkemarkt Pachmayr in der Theresienstraße 33, er hat am 23. Dezember bis 13.30 Uhr geöffnet. Natürlich gibt es hier nicht nur Gin; Münchner Ingwersirup oder -konzentrat könnte zum Beispiel ein alkoholfreies, flüssiges Mitbringsel werden - etwa die "Inge" aus Giesing (12,90 Euro) oder "Ben's Ginger" aus der Maxvorstadt (10 Euro), oder auch die Basilikumlimonade Bali (1,50 Euro). Ansonsten einfach eine Auswahl aus den vielen, lokal gebrauten Bieren zu einem Geschenkepaket zusammenstellen.
München-Mitbringsel für jeden Geschmack
Christbaumkugelanhänger in Form eines Dackels, Baumwolltaschen bedruckt mit der Skyline Münchens, ein pinkfarbener Kleiderhaken in Geweihform, ein mit einer Gams bedrucktes Geschirrtuch, Frühstücksbrettl, Stoffbrezn als Babyspielzeug, Doppelbocklikör. Die "Servus Heimat"-Läden sind eine Goldgrube für verzweifelt Geschenkesuchende, hier findet sich für beinahe jeden ein nettes Mitbringsel. Und auch für jeden Geldbeutel; viele Produkte des Münchner Labels kosten weniger als 10, wenige mehr als 100 Euro (zum Beispiel eine weiß gestrichene Kuckucksuhr). Das Geschäft im Münchner Stadtmuseum (Sankt-Jakobs-Platz 1) hat bis 18 Uhr auf, es ist die Filiale von "Servus, Heimat", die am meisten Kinderbücher führt. Wer zum Beispiel ein hübsch gemachtes Buch über München für das Patenkind sucht, wird hier mit Sicherheit fündig.
Handgemacht, nicht selbst gemacht
Keine Zeit mehr gehabt, etwas Persönliches anzufertigen für die Liebsten? Oder zwei linke Hände, obwohl all diese selbst gehäkelten, selbst gesägten, selbst wie-auch-immer-gemachten Sachen so gut ankämen bei einem der zu Beschenkenden? In der Humboldtstraße 6 befindet sich ein feiner Laden namens Karusa, der seine Regale an kleine bis winzige Münchner Manufakturen vermietet. Ein Offline-Dawanda sozusagen. Geschenke für Männer, Frauen und Babys; Geschenke, die es nicht in jedem Kaufhaus gibt und mit denen zudem ein lokales Unternehmen unterstützt wird. Fast so gut wie selbst gemacht, oder? Schmuck findet sich zum Beispiel unter der Ware, Ohrstecker und Hänger ab 10 Euro, Baby Pumphosen für 26 Euro und Schlüsselanhänger aus Radschläuchen für etwa 8 Euro. Wer auf der Suche nach einem netten, kleinen Mitbringsel ist, wird auf jeden Fall noch fündig. Der Laden hat am Samstag bis 18.30 Uhr geöffnet.
Aufgetragenes Heimatbekenntnis
Es ist nie einfach, den Modegeschmack eines Menschen zu treffen, vorausgesetzt, der Mensch trägt nicht nur, sagen wir, Jeans und schwarze Shirts. Dann wiederum wäre es aber nicht sonderlich originell, diesem Menschen ein schwarzes Shirt zu schenken. Beleidigend kann eine Kleidungsstück auch werden: "Wirklich, du glaubst, so etwas würde ich anziehen, hast du mich überhaupt jemals angeschaut?" Aber weiß man zufällig, dass der zu Beschenkende den Heimattrend witzig findet, lohnt sich ein Besuch im Store von SKMST in der Baaderstraße 84. Samstags hat er bis 15 Uhr geöffnet (und es steht ein Kicker im Laden, falls dem Last-Minute-Shopper der Sinn nach etwas Stressabbau steht). Aufschriften wie "Monaco di Baveria, "Minga 089", "Dahoam in Minga" oder auch "mia san fucking mia" auf Shirts, Kapuzen und Babystramplern (zirka 30 bis 70 Euro) lassen sich dort noch schnell besorgen.
Hüpf hüpf hurra
Was gibt es Schöneres, als ein gemeinsames Erlebnis zu verschenken - aber was gibt es Schlimmeres, als einen schnöden Gutschein unter den Weihnachtsbaum zu legen? Wer mutig ist, bucht das gemeinsame Erlebnis wenigstens schon einmal, damit nicht der Verdacht aufkommt, es handle sich um einen Last-Minute-Verlegenheitsgutschein, von dem der Schenkende eigentlich hofft, dass die Einlösung doch niemals gefordert wird. Wenn also Gutschein, dann sollte es etwas Besonderes sein. Also nicht "Zehnmal Abwasch" oder "einmal Kino". Wie wäre es zum Beispiel mit einem Besuch im Air-Hop-Trampolinpark in der Ingolstädter Straße 172? Auf einer 3400 Quadratmeter großen Trampolinanlage mit allen erdenklichen Spielereien von Schaumstoffgruben bis Slam-Dunk-Anlagen kann sich dort ausgetobt werden. Das ist für Kinder geeignet und für solche, die gerne noch Kind wären. Eine Stunde Springen kostet ab 12 Euro pro Person, Vergünstigungen gibt es für Familien und große Gruppen. Einmalig müssen beim Air Hop ein paar rutschfeste Socken für 2,50 Euro erworben werden.
Kulleräugige Begleiter
Natürlich stammen Lamas und Alpakas eigentlich aus Südamerika. Aber immer mehr von ihnen fühlen sich auch auf hiesigen Höfen heimisch. Rund um München gibt es einige kleine Herden der exotischen Tiere, man kann sie besuchen und sogar mit ihnen spazieren oder wandern gehen. Das ist für Kinder toll, aber nicht nur für die. Es gibt anspruchsvollere Trekkingtouren, die um die fünf Stunden dauern, gemütliche Spaziergänge oder kulinarische Wanderungen, in denen ein Mittagessen in einer Wirtschaft eingeplant ist, während die Lamas draußen ein wenig Heu kauen. In die Tiere mit den Kulleraugen und den langen Wimpern verliebt sich ein jeder schnell. Die Preise sind von Hof zu Hof und Art der Wanderung unterschiedlich und auf Anfrage erhältlich, ein zweieinhalbstündiger Spaziergang mit Alpakas in der Weilachmühle (S-Bahn-Station Altomünster) kostet beispielsweise für Kinder 18 Euro, für Erwachsene 28 Euro. Lama-Wanderungen bietet zum Beispiel das Lamaland Loher in Aying an. Eine Tour mit Lama kostet dort 20 Euro für zwei Stunden und 30 Euro für drei Stunden.
Die Kunst des Knödelmachens
Es ist wirklich, wirklich nicht leicht, einen guten Knödel herzustellen. Ein Kartoffelknödel gerät oft nicht so fluffig, wie man es sich von einem Knödel wünschen würde. Aber sollte man als Münchner nicht wenigstens einmal versucht haben, die Kunst des richtigen Knödelns zu lernen? Hilfe bietet in der Stadt das Wirtshaus in der Au (Lilienstraße 51). Ein Knödelkochkurs mit Drei-Gänge-Knödelmenü, Knödeldiplom und Kochkursschürze ist hier für 125 Euro buchbar. Mehr Infos: Falls der zu Beschenkende mobil ist: Günstiger wird es außerhalb der Stadt, in Fischbachau in der Alten Bergmühle etwa. Ein Knödelmenü inklusive mehrgängigem Knödelmenü gibt es dort für 43,50 Euro (auch hier mit Knödeldiplom und Kochschürze).
Spannende Stunden
Bücher über München oder mit München-Bezug gibt es viele. Dieses Jahr hat Bestseller-Autor Robert Harris eines abgeliefert. Sein Politthriller "München" spielt im September 1938 in München, ist fiktiv, basiert aber auf historischen Grundlagen: Hitler, Chamberlain, Mussolini und Daladier treffen sich in München zu einer Konferenz. Mit dem britischen Premierminister reist Hugh Legat aus dem Außenministerium an. Außerdem hat sich Paul von Hartmann aus dem Auswärtigen Amt in Berlin Zugang zur Delegation erschlichen, der Mitglied einer Widerstandszelle gegen Hitler ist. Legat und von Hartmann sind befreundet, seit sie in Oxford gemeinsam studiert haben. Die beiden wollen den drohenden Krieg verhindern (Heyne Verlag, 22 Euro). Mit Erscheinungstermin in diesem Oktober besteht die Chance, dass der zu Beschenkende, sollte er an Thrillern dieser Art interessiert sein, den neuen Harris noch nicht gelesen hat. Es gibt ihn am Samstag natürlich noch im Hugendubel am Marienplatz zu erwerben, vielleicht aber auch in einer kleinen Buchhandlung bei Ihnen ums Eck.