Wandern mit Kindern:In kleinen Schritten

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Mit Kindern einen Berg zu erklimmen, ist nicht immer ganz einfach. Die Wege sollten spannend und nicht zu lang sein.

(Foto: imago)

Wer mit Kindern in die Berge geht, sollte nicht allzu ehrgeizig sein. Sieben Tourentipps für einfache Familienwanderungen

Von Isabel Meixner

Beim Wandern mit Kindern kommt es nicht darauf an, möglichst viele Höhenmeter zurückzulegen. Ein schöner Weg, ein lohnendes Ziel und der ein oder andere Bach zum Spielen rücken stattdessen bei der Auswahl der Wanderungen in den Fokus. Ein Überblick über sieben leichte und anspruchsvollere Touren für kleine und große Wandergesellen:

Siebenhütten

Der malerisch gelegene Biergarten von Siebenhütten bei Wildbad Kreuth ist nicht umsonst ein beliebter Ausflugsort. Der Weg dorthin führt vom Parkplatz über eine Fischzucht ständig an der schönen Hofbauernweißach entlang, die mit ihren Gumpen an heißen Tagen zum Waten, Planschen und Spielen einlädt. Wem der Spaziergang nach Siebenhütten zu kurz ist, der kann ihn Richtung Wolfsschlucht problemlos verlängern - der Pfad verläuft teils im Kiesbett und ist bis zum Anstieg auch leicht zu gehen.

Anfahrt: A 8 bis Holzkirchen, über den Tegernsee nach Wildbad Kreuth. Der Parkplatz befindet sich direkt an der B 307. Genug Kleingeld für den Parkautomaten mitnehmen. Oder mit der BOB von München nach Tegernsee und umsteigen in den Bus nach Wildbad Kreuth.

Dauer: 30 bis 45 Minuten

Höhendifferenz: 100 Meter

Elmauer Alm

Schloss Elmau, wo 2015 der G-7-Gipfel stattgefunden hat, ist Ausgangspunkt zur Wanderung auf die Elmauer Alm, die im Internet so schön als "Mountain Restaurant" vermarktet wird. Richtig gebirgig wird es bei der Wanderung allerdings nicht. Vom Parkplatz aus muss man erst ein Stück an der Zufahrtsstraße zurückgehen, ehe ein schöner, naturbelassener Weg nach links abbiegt und über einen Bach und durch den Wald nach oben zu Alm führt. Kinderwagen können nicht mitgenommen werden.

Anfahrt: A 95 und B 2 Richtung Mittenwald, bis rechts eine Straße zu Schloss Elmau abzweigt.

Dauer: 45 Minuten

Höhendifferenz: 200 Meter

Schwarzentenn-Alm

Beim Weg zur Schwarzentenn-Alm bei Wildbad Kreuth dürfte es Eltern nicht schwer fallen, ihre Kinder zum Wandern zu motivieren. Gleich zu Beginn verlässt man die Forststraße - es sei denn, die Familie ist mit Kinderwagen unterwegs. Der naturbelassene Pfad führt immer am Schwarzenbach entlang, passiert Brücken, von denen aus Steine ins Wasser geworfen werden können, und sogar einen Wasserfall, bevor er für die letzten Meter wieder auf die Forststraße mündet.

Anfahrt: A 8 bis Ausfahrt Holzkirchen, über den Tegernsee nach Kreuth. Etwa 2,5 Kilometer nach Wildbad Kreuth weist ein Holzschild mit der Aufschrift "Schwarzentenn-Alm" auf den Parkplatz rechts der Straße hin. Oder mit der BOB von München nach Tegernsee und weiter im Bus bis zur Haltestelle "Kreuth Klamm".

Dauer: eine Stunde

Höhendifferenz: 200 Meter

Riederstein

Eine Wanderung, bei der man mit Kind nicht verlieren kann: Wenn die Kondition nicht für den Riederstein bei Tegernsee reicht, kehrt man einfach in den Berggasthof ein, der unterhalb der Felsnadel liegt. Der ist theoretisch auch mit Kinderwagen zu erreichen, sofern man sich nicht scheut, auch mal ein steileres Stück zu schieben. Die ersten Meter der Forststraße geben hier gleich einen Anhaltspunkt, wie steil es werden kann. Wer zum Gipfel steigen mag, biegt kurz vor dem Gasthof rechts ab (hier kommt man dann mit Kinderwagen allerdings nicht mehr weiter) und wandert auf einem Kreuzweg gen Gipfel. Oben gut aufpassen: Es geht an den Seiten steil nach unten!

Anfahrt: A 8 bis Ausfahrt Holzkirchen und nach Tegernsee. Parken am Ende der Riedersteinstraße. Oder mit der BOB nach Tegernsee und mit dem Bus weiter zur Haltestelle Schwaighof.

Dauer: bis zum Gasthof 45 Minuten, bis zum Riederstein 1,5 Stunden

Höhendifferenz: zirka 300 Meter zum Gasthof, weitere 150 zum Riederstein

Obere Firstalm

Die Wanderung vom Spitzingsee zur Oberen Firstalm ist für Familien deshalb gut geeignet, weil auf beiden Zustiegen der Kinderwagen mitgenommen werden kann. Die Forststraße vom Spitzingsattel aus dient im Winter als Rodelbahn und verläuft die ganze Zeit im Wald. Landschaftlich reizvoller ist der Weg über die Untere Firstalm, der zunächst am See entlang führt und Blicke auf die Berge rund um den Spitzingsee freigibt. Oben angekommen erwartet die Kinder ein Spielplatz mit Trampolin.

Anfahrt: A 8 bis Weyarn und über Schliersee hoch zum Spitzingsattel; Parken am Spitzingsattel oder an der Taubensteinbahn. Oder mit der BOB nach Fischhausen-Neuhaus, an der Haltestelle Neuhaus Bahnhof umsteigen in den Bus Richtung "Spitzingsee Kirche, Schliersee" bis zur Haltestelle Taubensteinbahn.

Dauer: 60 Minuten

Höhendifferenz: 300 Meter

Höllentalangerhütte

Selbst an heißen Tagen geht in der Höllentalklamm bei Garmisch-Partenkirchen ein kühler Wind. Während man Höhenmeter um Höhenmeter gewinnt, rauscht der Hammersbach durch die enge Schlucht und sprüht die Wanderer mit seiner Gischt nass. Nicht nur für Kinder ist der Weg durch Galerien, Tunnel und über Brücken ein ganz besonderes Naturspektakel. Beim Abstieg kann man mit größeren Kindern über den Stangensteig gehen, wo eine Brücke einen schönen Blick in die tief unten liegende Klamm bietet. Für diesen Weg sind aber Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig.

Anfahrt: A 95 und B 2 nach Garmisch-Partenkirchen und weiter nach Hammersbach. Oder mit dem Zug nach Garmisch-Partenkirchen und dort in die Zahnradbahn Richtung Zugspitze steigen.

Dauer: zwei Stunden

Höhendifferenz: 620 Meter

Brunnenkopfhütte

Die Brunnenkopfhütte in den Ammergauer Alpen wirbt schon auf ihrer Internetseite damit, kinderfreundlich zu sein. Dort gibt sie auch Tipps, wie man Kinder beim Wandern bei Laune halten kann. Beim Anstieg zur Brunnenkopfhütte sind derartige Tricks noch nicht einmal nötig: Infotafeln erzählen von König Ludwig II., der sich einst per Kutsche in die Jagdhütte über Schloss Linderhof hat bringen lassen. Auch die heimische Tierwelt wird während des Marschs erläutert. An der Hütte erwartet die Kinder ein Spielplatz und die Eltern eine schöne Aussichtsterrasse. Wer mag, kann noch auf den Gipfel des Brunnenkopfs steigen. Der Anstieg dauert von der Hütte aus etwa 20 Minuten.

Anfahrt: A 95 und B 2 bis Oberau, über Ettal zum Schloss Linderhof. Oder mit dem Zug nach Oberau, umsteigen in den Bus Richtung Echelsbacher Brücke/Rottenbuch, am Klostergasthof Ettal umsteigen in den Bus zum Schloss Linderhof.

Dauer: 1,5 bis zwei Stunden

Höhendifferenz: 650 Meter

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