Sicherheitsdienste:Verschwundene Million, erschwindelte Waffen

Es geht um Waffen. Und es geht um Geld, viel Geld. Um rund eine Million Euro soll ein Sicherheitsmitarbeiter eines Konzerns im Raum München seinen Arbeitgeber geprellt haben, weil er Rechnungen einer Fürstenfeldbrucker Sicherheitsfirma abzeichnete für Leistungen, die diese zum Teil nur auf dem Papier erbracht haben soll. Welches Großunternehmen betroffen ist, wollte die Münchner Polizei am Mittwoch nicht sagen. Die Ermittlungen durch das für Korruptionsfälle zuständige Fachdezernat 7 stünden erst am Anfang, hieß es.

Doch nicht nur mit Geld, sondern auch mit Handfeuerwaffen pflegten ehemalige Konzernmitarbeiter einen eigenwilligen Umgang. Dem Unternehmen waren zwischen 2017 und 2018 Anträge auf Ausstellung einer waffenrechtlichen Erlaubnis für sein Sicherheitspersonal aufgrund fehlenden Bedürfnisses ("Ein Bedürfnis kann nur dann vorliegen, wenn Sie nachweislich mehr gefährdet sind als die Allgemeinheit", heißt es etwa bei der Stadt) versagt worden. Gleichzeitig ließen sich die Mitarbeiter laut Polizei bei einer Sicherheitsfirma in Niedersachsen als geringfügig Beschäftigte anstellen. Dort bekamen sie ihre Waffenscheine - und trugen dann die Schusswaffen verbotenerweise auch während ihrer Arbeit in Oberbayern.

Am Dienstagmorgen wurden die Wohnungen von fünf ehemaligen Mitarbeitern und andere Objekte in München sowie in den Landkreisen Fürstenfeldbruck, Berchtesgadener Land, Roth, Oberallgäu, Miesbach und Tirschenreuth durchsucht. In einem Fall wurde auch Munition gefunden. Die Schusswaffen hatten die Beschuldigten laut Polizei bereits zurückgegeben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: