Wachstum und Wirtschaftskraft:Die Region München in Zahlen

Wachstum und Wirtschaftskraft: Anzahl der Pendler in München und der Region im Jahr 2012.

Anzahl der Pendler in München und der Region im Jahr 2012.

Welche Gemeinden sind besonders reich? Wo kommen viele Babys zur Welt? Und wer baut die meisten Wohnungen? München und die Region im Vergleich.

Von Martin Hammer und Andreas Schubert

183 694 Pendler

fahren jeden Tag in die Landeshauptstadt München zu ihrem Arbeitsplatz. Sowohl die Pendlerströme, die vom Umland oder von außerhalb der Region in die Stadt führen, haben zugenommen als auch die Zahl der Pendler in umgekehrter Richtung aus der Stadt heraus, vor allem die Zahl derjenigen, die ins Umland zur Arbeit fahren müssen. Dieses prozentuale Verhältnis ist der Tatsache geschuldet, dass es im dünner besiedelten ländlichen Raum weniger Arbeitsstellen gibt als im sogenannten Verdichtungsraum, zu dem auch die Stadt München selbst zählt. Im Vergleich zu anderen Großräumen wie zum Beispiel Stuttgart ist der Verkehr in München noch kein allzu großes Problem. "Die Betonung liegt auf noch", sagt Christian Breu vom Planungsverband. "Dreimal unterstrichen." Längst stehe der öffentliche Nahverkehr dringend zum Ausbau an

25 573 Euro Einkommen

hatte jeder Bewohner der Region München im Jahr 2011 zur Verfügung. Das sind gut 3000 Euro mehr als im bayerischen Durchschnitt. Insgesamt liegt das verfügbare Einkommen bei 68,8 Milliarden Euro, im Vergleich zu 2001 ein Zuwachs von gut 17 Milliarden oder knapp 5000 Euro pro Kopf. Über die höchsten Einkommen verfügen mit rund 33 000 Euro erwartungsgemäß die Bewohner des Landkreises Starnberg, gefolgt vom Landkreis München. Am niedrigsten ist die Kaufkraft in Erding und Freising.

Wie viele Babys und Beschäftigte es gibt

27 556 Babys

kamen 2012 in der Region zur Welt, allein 15 000 davon waren Münchner Kindl. Im Vergleich zu 2002 ist das regionsweit ein Zuwachs von rund 2650 Neugeborenen im Jahr. Besonders hoch ist die Geburtenrate in der Stadt mit 11,2 Geburten je tausend Einwohner, gefolgt von Freising mit 9,5 und dem Landkreis München mit 9,3. Am wenigsten Kinder gibt es prozentual in Starnberg. Den Geburten stehen regionsweit 22 371 Sterbefälle im Jahr 2012 gegenüber, auch ohne Zuzug von außen ist die Region also in diesem Jahr um 5185 Einwohner gewachsen.

36 398 Beschäftigte

waren Ende 2012 im Landkreis Erding gemeldet. Das entspricht einem Zuwachs von mehr als 40 Prozent innerhalb von zehn Jahren. Der Grund: Die Flughafenregion boomt. In anderen Landkreisen und auch in der Landeshauptstadt München ist der prozentuale Anstieg nicht so stark ausgefallen, doch in absoluten Zahlen kann sich die Bilanz dennoch sehen lassen. So sind in München zwischen 2002 und 2012 knapp 40 000 neue Jobs entstanden. Im gesamten Regionsumland (ohne Landeshauptstadt) ist die Beschäftigung um knapp 70 000 gestiegen.

113 664 Einwohner

haben im Jahr 2012 ihre Umzugskisten gepackt und sind aus der Region weggezogen. Das ist jedoch zu verschmerzen, denn gleichzeitig verlegten mehr als 148 000 Menschen von außerhalb ihren Wohnsitz in die Stadt oder ihre umliegenden Landkreise - ein Plus von knapp 35 000. Doch auch innerhalb der Region gibt es Bewegung: Zwischen 2002 und 2012 zogen 244 208 Münchner aus der Stadt ins Umland, gut 184 000 nahmen den umgekehrten Weg. Am höchsten war die Fluktuation im Landkreis München.

Wie viel Quadratmeter jeder Einwohner im Schnitt bewohnt

1648 Euro Steuern

haben die Gemeinden in der Region pro Einwohner 2012 im Schnitt eingenommen. Das waren 600 Euro mehr als vor zehn Jahren. 2012 gab es erstmals einen leichten Rückgang, was an der Stadt München liegt. Dort fielen die Einnahmen um 115 Euro je Einwohner. Trotzdem kommt München noch auf eine stolze Summe von 1952 Euro pro Kopf, lediglich die Gemeinden im Landkreis München nehmen mit 2207 Euro noch mehr ein. In Starnberg sind es 1369, in Ebersberg 1025 und in Dachau nur 937 Euro. Insgesamt sind die Gemeindesteuereinnahmen zwischen 2002 und 2012 in der Region von 2,6 auf 4,5 Milliarden Euro gestiegen.

40 Quadratmeter Wohnfläche

bewohnt im Schnitt jeder Einwohner der Region. Der Bestand lag 2012 bei insgesamt 1,4 Millionen Wohnungen, davon 773 071 in der Landeshauptstadt und 630 044 im Umland. Neu fertiggestellt wurden 9765 Wohnungen, das entspricht in etwa dem jährlichen Durchschnitt der vergangenen Jahre. Gemessen an der Bevölkerung wird im Landkreis Dachau am meisten gebaut, fünf neue Wohnungen je 1000 Einwohner. In der Stadt München sind es 3,5. Die im Vergleich zur Einwohnerzahl meisten geförderten Wohnungen entstanden im Landkreis Starnberg.

167 Quadratmeter

pro Kopf beträgt der Flächenverbrauch in der Landeshauptstadt München. Der durchschnittliche Einwohner des Landkreises Fürstenfeldbruck benötigt 375 Quadratmeter, im Landkreis Erding liegt der Flächenverbrauch bei 744 Quadratmeter pro Kopf. Die Anteile der Flächen für Siedlung und Verkehr streuen innerhalb der Region stark. Sie reichen von 10,7 Prozent im Landkreis Ebersberg bis zu 74,4 Prozent in der Landeshauptstadt. Und die Entwicklung hält an: Pro Jahr und Kopf steigt der Flächenverbrauch in Bayern um zirka fünf Quadratmeter an.

In seinem Regionsatlas hat der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München Wachstum und Wirtschaftskraft von Stadt und Landkreisen statistisch aufgearbeitet.

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