Vor Haftantritt:Uli Hoeneß wurde erpresst

Vierter Verhandlungstag gegen Uli Hoeneß

Uli Hoeneß wurde erpresst.

(Foto: Michael Dalder/dpa)

Der Drohbrief war mehrere Seiten lang: Kurz vor seinem Haftantritt ist Uli Hoeneß erpresst worden. Der Täter fordert einen sechsstelligen Betrag vom Ex-Bayern-Präsidenten. Doch dessen Familie schaltet die Polizei ein.

Wenige Tage vor seinem Haftantritt ist Uli Hoeneß erpresst worden. Bereits am Samstagabend ist ein Mann festgenommen worden, wie die Polizei erst jetzt mitteilte. Zivilkräfte schnappten den 50-Jährigen bei der geplanten Geldabholung in München-Sendling.

Hoeneß hatte das mehrseitige Erpresserschreiben am Samstag in Bad Wiessee per Post erhalten. Darin wurden ihm für seine bevorstehende Haft erhebliche Schwierigkeiten angedroht. Der Erpresser behauptete, Einfluss auf den Haftverlauf zu haben - egal in welcher bayerischen Justizvollzugsanstalt Hoeneß untergebracht werde. Der Unbekannte verlangte einen sechsstelligen Betrag.

Die Familie des ehemaligen FC-Bayern-Präsidenten schaltete daraufhin die Polizei ein und ging zum Schein auf die Forderung ein. Gegen 20:45 Uhr sollte die Geldübergabe in München stattfinden. Zivilkräfte der Polizei waren im Einsatz. Dem Erpresser gelang es zunächst, mit dem Fahrrad zu flüchten, allerdings stürzte er dann. Er wurde von der Polizei in ein Krankenhaus gebracht.

Nun ermittelt die Miesbacher Polizei mit Unterstützung von Kriminalbeamten des Polizeipräsidiums München. Die Staatsanwaltschaft München II stellte Haftantrag wegen versuchter Erpressung, der Ermittlungsrichter gab dem statt. Der 50-Jährige sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.

Hoeneß muss wegen Steuerhinterziehung von 28,5 Millionen Euro ins Gefängnis. Das Landgericht München II hatte ihn im März zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt, die er bis Anfang Juni antreten muss.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: