Volkstrauertag:Burschenschaft von Gedenkfeier ausgeladen

Ihre Teilnahme stand schon lange fest, doch nun wurde die als rechts geltende Burschenschaft Cimbria von der offiziellen Gedenkfeier zum Volkstrauertag ausgeladen. Die Anweisung kam direkt aus dem Innenministerium.

Eklat vor der offiziellen Gedenkfeier zum Volkstrauertag am kommenden Sonntag: Das Innenministerium hat den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der die Veranstaltung ausrichtet, angewiesen, zwei bereits eingeladene Organisationen wieder auszuladen. Es geht um die Burschenschaft Cimbria und die Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger.

Die Cimbria sitzt derzeit der politisch weit rechts stehenden Burschenschaftlichen Gemeinschaft vor, zu der auch die Danubia gehört. Die Aktivitas, also die noch studierenden Mitglieder dieser Münchner Verbindung, stuft der bayerische Verfassungsschutz als rechtsextremistische Organisation ein.

Zur Ordensgemeinschaft darf die Bundeswehr seit 1999 keine Kontakte mehr halten, weil deren Mitglieder teils dem Rechtsextremismus nahestünden, wie der damalige Verteidigungsminister Rudolf Scharping sagte. Vor zwei Jahren hatte es nach der Feier zum Gedenken an die deutschen Kriegstoten einen Eklat gegeben, weil Danubia, Cimbria und Ordensgemeinschaft dabei gewesen waren.

Zwar habe die Überprüfung der diesmal vom Volksbund beim bayerischen Innenministerium eingereichten Einladungsliste "keine Erkenntnisse über Extremismusbezüge der Teilnehmer erbracht", sagte ein Sprecher. Dennoch wollte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die Cimbria und die Ordensgemeinschaft nicht dabei haben. Er soll dem Vernehmen nach erbost gewesen sein, dass sie überhaupt wieder eingeladen waren. Der Volksbund erklärte: "Wir haben die Entscheidung zu akzeptieren und tragen das mit."

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