Vogelgrippe:Tierpark-Ärzte bleiben wachsam

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Im Münchner Tierpark Hellabrunn leben auch viele verschiedene Vogelarten, wie etwa diese Brautente. Fälle von Vogelgrippe wurden dort aber in letzter Zeit nicht nachgewiesen. (Foto: Maria Nicole Fencik/Tierpark Hellabrunn)

Drei Fälle der Erkrankung sind jüngst im Augsburger Zoo aufgetreten. In München besteht derzeit zwar kein Grund zur Sorge. Dennoch gelten Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz des Tierbestands.

Von Nicole Graner

Im Augsburger Zoo hat das Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen am Freitag drei Fälle von Vogelgrippe nachgewiesen. Im Münchner Tierpark Hellabrunn gibt es aber Entwarnung. „Wir haben bei uns keinen einzigen Fall des Aviären Influenzavirus“, sagt Sprecher Dennis Späth vom Tierpark. Eine „Gefährdungslage“ gebe es nicht.

Die Fälle in Augsburger Zoo sind dem Veterinäramt in München bekannt. Es bestätigt, dass der Tierbestand in Hellabrunn „unauffällig“ ist. Auch würden die dort bestehenden „Biosicherheitsmaßnahmen“ weiter fortgeführt. Diese Vorkehrungen helfen mit einfachen Maßnahmen wie Sauberkeit der Gehege oder regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen, die Tiere besser schützen zu können. „Wir beobachten die Lage ganz genau“, sagt Späth. Aber von einer Veränderung der Situation sei derzeit nicht auszugehen.

Die Verbreitung des Hochpathogenen Aviären Influenza-Virus (HPAI) geschieht vor allem über den Kot der betroffenen Tiere, erklärt das Münchner Veterinäramt, aber auch über Staub- und Tröpfcheninfektionen. Betroffen von der Tierseuche, die auch Geflügelpest genannt wird, sind vor allem Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten und Gänse, aber auch wild lebende Wasservögel. Tiere, die sich mit dem Virus infiziert haben, sterben meistens. Für den Menschen bestehe aber „kein relevantes Risiko“.

Infizierte Tiere haben „erhebliche neurologische Ausfälle“, erklärt Ann-Kathrin Viertel von der Wildtierstation des Tierheims in Riem. Die Tiere drehten den Kopf und liefen häufig im Kreis. „Ein schöner Anblick ist das nicht“, sagt die stellvertretende Teamleiterin. Weitere Symptome sind angeschwollene Gliedmaßen, die Tiere haben keinen Hunger und Durchfall.

Auch in Riem gibt es keinen Fall von Vogelgrippe. Das Tierheim achte sehr genau auf die Vögel. Schon beim kleinsten Verdacht kämen die Tiere sofort in eine dreitägige Quarantäne. Die meisten Vögel in Riem leben geschützt in einer Voliere. Außerdem nimmt die Wildtierstation laut Ann-Kathrin Viertel Nutztiere wie Hühner oder Gänse nur an, wenn sie gefunden würden. „Dazu sind wir ja auch verpflichtet“, sagt Viertel.

Wie das Veterinäramt München mitteilt, seien die Fallzahlen von Vogelgrippe in Deutschland „erwartungsgemäß seit dem Herbst wieder gestiegen“. Bei gehaltenen Vögeln wurden nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit seit Oktober 17 Ausbrüche in sieben Bundesländern nachgewiesen. Darunter auch Bayern. Was Wildvögel in Deutschland betrifft, waren es 85 Nachweise in neun Bundesländern. Auch im Münchner Stadtgebiet gab es seit dem 16. Juni 46 Fälle von Vogelgrippe bei Wildvögeln.

Wer tot aufgefundene Wildvögel oder Wasservögel findet, sollte sie „unbedingt weiterhin den Veterinärbehörden melden“, sagt das Bayerische Landesamt. Aber ein wenig Vorsicht ist geboten. Das Veterinäramt rät, tote Vögel wie andere Wildtiere auch, nicht mit bloßen Händen zu berühren.

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