Viertel-Stunde:Safari im Gartenkunstwerk

Der Landesbund für Vogelschutz lädt im Nymphenburger Schlosspark zu einer seiner neuen "Stadtnatouren" ein

von Simon Garschhammer

Wer als Münchner auf Safari will, der muss nicht in den Flieger steigen, sondern einfach in die Tram. Ausstieg an der Haltestelle Schlosspark Nymphenburg, und los geht die Vogelsafari. Zugegeben: Nymphenburg ist nicht Namibia, doch auch dort gibt es eine beachtliche Artenvielfalt, vor allem an Vögeln. Das sieht auch der Landesbund für Vogelschutz (LBV) so und lädt zur Vogelexkursion ein.

Der Nymphenburger Park als eines der größten Gartenkunstwerke Deutschlands ist nicht nur Kulturdenkmal, sondern auch ein Landschaftsschutzgebiet und Teil des europäischen Biotopverbundsystems. Kein Wunder: Die bewaldeten Bereiche sind idealer Lebensraum für Fledermäuse, und die artenreichen Mähwiesen beherbergen eine große Vielzahl an Blumen und Insekten. Und auch für beachtlich viele Vogelarten wie Waldkauz, Eisvogel, Sperber oder Haubentaucher bietet der Park einen wichtigen Lebensraum. Der Rundgang ist fünf Kilometer lang und beginnt an der Tramstation. Von dort geht es zum Schlossrondell, wo die ersten Höcker-Schwäne zu beobachten sind. Weiter geht es durch den rechten Durchgang des Parks, wo man in den Gewölben Ausschau nach Rauchschwalben halten kann. Danach folgt die Route dem Bachlauf, wo man, mit etwas Glück auf bunte Eisvögel trifft. An der Brücke des südlichen Kanals lässt es sich an einer alten Linde verweilen, denn dort wohnt Waldkauz Kasimir. Dem Seeufer folgend fallen die zahlreichen Misteln auf, die in dichten grünen Kugeln in den Baumkronen hängen. Der Weg zurück zum Schloss führt durch waldiges Gelände, wo die Spaziergänger mit Glück den Sperber bewundern können, einen der kleinsten Greifvögel, der sich auf die Jagd nach Kleinvögeln spezialisiert hat. An der Orangerie endet die Exkursion.

Die Vogelsafari ist Teil eines LBV-Projekts namens "Stadtnatouren". Vier verschiedene Routen durch München sollen den Menschen auf rücksichtsvolle Weise ein Naturerlebnis näherbringen. Die gleichnamige App gibt Auskunft zum Artenreichtum vor Ort und weist den Weg durch die Stadtnatur.

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