Viertel-Stunde:Rückkehr in die Schulzeit

Viertel-Stunde: Am Maxmonument: Gundula Kronawitter.

Am Maxmonument: Gundula Kronawitter.

(Foto: Catherina Hess)

Die Truderinger Historikerin Gundula Kronawitter führt bei ihren Stadtrundgängen zu besonderen Orten in München.

Von Renate Winkler-Schlang

König Max II. Joseph, Vater des Märchenkönigs Ludwig II., war ein Herrscher, der Philosophen und Wissenschaftler nach München holte, "ein König mit sozialer Ader": So nennt ihn Gundula Kronawitter in ihrem Text zum Büchlein "München mit anderen Augen sehen - 23 Stadtrundgänge zu besonderen Orten", herausgegeben von Felix Leibrock, Melanie Sommer und Karin Wolf, erschienen im Volk-Verlag. Die Münchner haben dem im Alter von 52 Jahren verstorbenen Herrscher in seiner Maximilianstraße ein repräsentatives Denkmal geschaffen. Gefertigt wurde es, nach einem Entwurf des Bildhauers Kaspar von Zumbusch, in der Königlichen Erzgießerei, den Bronzeguss führte Ferdinand von Miller aus.

Solche Fakten zu recherchieren macht der Truderinger Historikerin Gundula Kronawitter Freude. Die 61-Jährige hat Geschichte studiert, den Beruf jedoch nie ausgeübt, sondern sich ihren fünf Kindern, ihrer Familie gewidmet. Doch das Interesse blieb.

Sie hat mitgewirkt am Stadtteilbuch "Trudering - Waldtrudering - Riem", gehört zum Kalender-Team des Arbeitskreises Stadtteilgeschichte im Truderinger Kulturkreis und bietet auch Führungen an. Beim Evangelischen Bildungswerk machte sie den "Kulturführerschein für Ehrenamtliche". Und sagte zu, als Felix Leibrock das Spaziergänge-Projekt ins Leben rief, und stellte auch den Kontakt zu Verleger Michael Volk her. Die 23 Spaziergänge beginnen oder enden alle an einem evangelischen Gotteshaus, im Lehel ist es die Lukaskirche, die die Katholikin würdigt. Früher war an dieser Stelle der Isarhafen mit der Flößerwirtschaft "Grüner Baum". Aber warum hat die Truderingerin das Lehel ausgewählt? Weil sie dort zur Schule gegangen ist, ins Anna-Gymnasium. Bei ihren Spaziergängen erzählt sie, dass dieses Gebäude ein Kraftwerk beherbergt: Der Stadtsägmühlbach wird seit der Sanierung der Schule 2006 zur Stromerzeugung genutzt. Gerne komme sie ins heute herausgeputzte Lehel: "Früher war es eher grau." Mit der Trambahn ist sie hingefahren. Der Schaffner kündigte damals die Haltestelle oft scherzhaft als "Max-denk-zwei-Mal" an.

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