Viertel-Stunde:Ein Spielplatz zum Abschied

Das Ökologische Bildungszentrum erweist Marion Loewenfeld eine besondere Ehre - die Umweltaktivistin hat es verdient

Von Renate Winkler-Schlang

Gut, dass sie nicht Lehrerin geworden ist für Deutsch, Geschichte und Sozialkunde. "Es war die richtige Entscheidung", sagt Marion Loewenfeld. Sie hatte nach dem Referendariat ihren Platz eher in der außerschulischen Bildung gesehen. Friedens- und vor allem Umweltbildung, das war und ist ihr Herzensanliegen. Das hat ihr nun etwas Besonderes beschert: ein Schild an einem Mosaik-Lindwurm auf dem Naturspielplatz des Ökologischen Bildungszentrums (ÖBZ) an der Englschalkinger Straße. "Marion Loewenfeld Spielplatz" steht auf der Skulptur. Nicht oft wird jemandem bereits zu Lebzeiten eine solche Ehre zuteil. Der Verein Münchner Umweltzentrum, MUZ, gemeinsam mit der Volkshochschule Träger des ÖBZ, fand jedoch, die engagierte Pädagogin habe dies mehr als verdient.

Überrascht wurde Marion Loewenfeld mit diesem "Geschenk", als sie ihren Abschied feierte von der hauptamtlichen Arbeit bei dem von ihr gegründeten Verein Ökoprojekt-Mobilspiel. Fortan ist die 64-Jährige vor allem als erste Vorsitzende der ANU aktiv, der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Bayern, dem Dach- und Fachverband.

Nun sitzt sie auf einer Bank auf "ihrem" Spielplatz in der Sonne und blickt zurück: Der von ihr mit ins Leben gerufene AK Umwelt München habe schnell gemerkt, dass ein Zentrum nötig sei - und dafür den Verein MUZ gegründet. Marion Loewenfeld war in den Neunzigerjahren der Motor dieses Projekts, für das der Verein MUZ von der Politik mit der Volkshochschule zusammengespannt wurde. Sie hat um den Standort und die Finanzierung gekämpft und am Konzept mitgearbeitet, das heute noch gilt. Dennoch ist ein Jahrzehnt vergangen von der Idee zum Spatenstich. Erst 2001 wurde das ÖBZ eröffnet und hat sich seitdem als Fixpunkt in Englschalking etabliert.

Viertel-Stunde: SZ-Grafik

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Loewenfeld war in der Wartezeit nicht untätig: Sie bot Beteiligungsprojekte mit Kindern an, lange bevor das Mode wurde. Im Laufe der Jahre hat sich das Spielareal weiterentwickelt. Mit Wasserpumpe, Weidenlabyrinth, Brücke, Schlittenbergl und Häuschen bietet es einfach alles, was Kinder draußen glücklich macht.

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