Der Westpark in München ist ein Ort, an dem viel Sport getrieben wird: Volleyball, Joggen oder Zumba. Wer es allerdings etwas ausgefallener mag, wird nebenan auf der Freisportanlage des Ludwigsgymnasiums fündig - dort wird Cricket gespielt. Und das durchaus erfolgreich: "Unser Ziel ist immer, Bayerischer Meister zu werden", erklärt Rajendra Nath selbstbewusst. Er ist Erster Vorsitzender der Munich International Cricketers (MIC). Das Schlagballspiel ist in seiner Heimat Indien Nationalsport: "Wir sind verrückt nach Cricket."
Daher veranstalten die Cricketers am Montag, 15. August, von 11 Uhr an ein Cricketspiel mit großem Rahmenprogramm; Anlass ist der indische Unabhängigkeitstag. Das Ereignis findet auf der Schulsportanlage hinter dem Haus der Kunst im Englischen Garten statt.
In der kommenden Saison der Cricket-Bundesliga spielt der Verein um den Titel, zuletzt gelang das dem MIC 2010. Das Team besteht überwiegend aus Indern, aber auch Spieler aus Deutschland, England, Pakistan und Sri Lanka sind dabei. Rajendra Nath erzählt, dass zudem schon Australier und Südafrikaner für die Cricketers gespielt hätten. Durch die Verbreitung in den ehemaligen britischen Kolonien ist Cricket weltweit beliebt.
Doch zurück an den Westpark: Die Spieler des MIC trainieren von April bis August immer freitags von 17 Uhr an. Liga- und Pokalspiele finden in dieser Zeit fast an jedem Wochenende statt und können kostenlos besucht werden. Und zu Freundschaftsspielen fahre der Verein auch schon einmal nach Prag oder in die Schweiz, wie Nath erzählt.
Die derzeitige Flüchtlingssituation wirkt sich auch auf den Cricket-Sport aus: Einer Passauer Mannschaft, die fast ausschließlich aus jungen afghanischen Flüchtlingen besteht, hat der Verein eine komplette Cricket-Ausrüstung gespendet. Und am Montag setzt der MIC im Englischen Garten ein weiteres Zeichen der Völkerverständigung: Neben einer indischen Tanzgruppe treten Schuhplattler auf. Cricket - ein Sport, der verbindet.