Vierjähriger verletzt:Vierjähriger fällt aus Karusell

Ein vierjähriger Junge ist in Wolfratshausen aus einer Karussellgondel gestürzt. Jetzt untersucht die Staatsanwaltschaft den Unfall im "Märchenwald"

Sandra Seidl

Ein vier-jähriger Junge ist am Montag gegen 17 Uhr aus einem Fahrgeschäft im Wolfratshauser "Märchenwald" gefallen. Nach notärztlicher Erstversorgung musste der Bub mit dem Rettungshubschrauber ins Klinikum München-Schwabing geflogen werden. Seine Verletzungen seien aber nicht lebensbedrohlich, berichtet die Polizei.

Der Vierjährige saß laut Polizeibericht mit drei gleichaltrigen Kindern in einer halboffenen Gondel des Fahrgeschäfts "Ballonflug". Außer der etwa 60 Zentimeter hohen Gondelwand gebe es keine zusätzlichen Schutzvorrichtungen.

Aus drei Metern Höhe gefallen Auf dem höchsten Punkt des sich auf und ab bewegenden und in sich drehenden Karussells sei der Junge aufgestanden, um aus der Gondel hinaussehen zu können. Dabei sei er aus etwa drei Metern Höhe mit dem Kopf auf den Betonboden gestürzt, wo er bewusstlos liegen blieb.

Der Bub sei jedoch nicht lebensgefährlich verletzt, sagte Konrad Rutzinger, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Welche Blessuren der Vierjährige habe, dürfe wegen der ärztlichen Schweigepflicht nicht bekannt gegeben werden.

Sachverständige untersuchen seit Dienstag, ob "technische oder sonstige Vorschriften" eingehalten wurden, sagte Oberstaatsanwältin Regina Sieh von der Staatsanwaltschaft MünchenII der SZ. Wie lange die Untersuchungen dauern werden, könne nicht abgeschätzt werden. Nach bisherigem Ermittlungsstand seien keine Sicherheitsbestimmungen verletzt worden, sagte Rutzinger.

Zwischenfall ist der erste überhaupt Daniel Diessel, Geschäftsführer des "Märchenwalds, sagte der SZ, seit Eröffnung dieser Anlage im Jahr 1968 sei noch nie ein Kind aus einem Karussell gefallen. Es habe auch noch nie einen Zwischenfall mit dem "Ballonflug" gegeben. Erst im vergangenen April sei das Fahrgeschäft für Kleinkinder vom TÜV abgenommen worden.

Wie der Unfall dennoch passieren konnte, sei "allen ein Rätsel", sagte Diessel. Der rundherum abgeschlossene Karussellkorb sei zur Größe eines Kleinkinds proportional so hoch wie ein Balkongeländer zu einem Erwachsenen, sagte der Geschäftsführer. Unabhängig von den Ermittlungen würden auf jeden Fall zusätzliche Gitter um die Gondeln befestigt, versicherte Diessel.

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