Versteigerung bei Sotheby’s in München:Unterm Hammer: der Bademantel von Udo Jürgens

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Udo Jürgens verabschiedet sich 2003 in der Münchner Olympiahalle nach der zweiten Zugabe von seinen Fans, wie so oft im Bademantel. (Foto: Volker Dornberger/dpa)

Die Kinder des verstorbenen Sängers geben allerlei Erinnerungsstücke in eine Auktion, zugunsten seiner Stiftung – die Münchner Leute der Woche.

Von Sabine Buchwald, Julia Schriever

Vor zehn Jahren ist Udo Jürgens gestorben, doch jetzt haben seine Kinder Jenny und John Jürgens entschieden, einige seiner Erinnerungsstücke versteigern zu lassen. Seinen Bademantel zum Beispiel, in dem er gerne zu Zugaben in seinen Konzerten auf die Bühne kam, eine Sammlung von 15 Einstecktüchern, seine Steppschuhe aus schwarzem Lackleder, seinen Bentley und seinen Aschenbecher. Schätzpreise: zwischen 100 und 150 000 Euro. Das Geld soll in die Udo Jürgens Stiftung fließen. Die Stücke werden in München und Wien bei Sotheby’s zu sehen sein, dann in Köln ausgestellt, bevor sie online versteigert werden sollen. Name der Auktion: „Udo – the personal collection of the late Udo Jürgens.“

Mann mit Ziel

Emmanuel Adjei, Sportwissenschaftler und Radler für einen guten Zweck. (Foto: privat)

Emmanuel Adjei, 37, fährt zurzeit besonders oft mit dem Fahrrad. Denn er trainiert für eine sehr große Tour: von München bis in seine Geburtsstadt Accra in Ghana, etwa 10 000 Kilometer durch 15 Länder. Als er seine Route auf Instagram posten wollte, musste er sie auf zwei Fotos aufteilen, sonst hätte sie nicht draufgepasst. Erst will er durch die Schweiz, Frankreich und Spanien fahren, dann die Fähre nach Marokko nehmen, danach durch die Sahara und die Küste Nordwestafrikas entlang bis nach Ghana radeln. Er sagt: „Das wird bei Weitem die größte Herausforderung und das größte Abenteuer meines Lebens.“

Ein Freund schreibt auf Instagram: „Emmanuel, du Maschine.“ Doch Adjei sucht nicht nur einen sportlichen Kick. „Bike2MyRoots“, hat er sein Projekt genannt, Radeln zu meinen Wurzeln. Adjei will damit Spenden für die Bildungsorganisation „EduSpots“ in Ghana sammeln, die zum Beispiel Bibliotheken baut und Freiwillige zu Lehrern ausbildet.

Emmanuel Adjei ist in Ghana aufgewachsen. Er weiß, dass viele Kinder und Jugendliche in abgelegenen Regionen kaum Zugang zu Bildung haben. Er selbst konnte sich im sportbegeisterten Ghana als Leichtathlet beweisen und wurde ein guter Stabhochspringer. 2012 zog er nach München, um an der Technischen Universität Sportwissenschaften zu studieren. Inzwischen arbeitet er als Sportwissenschaftler an der Uniklinik für Sportmedizin und Sportkardiologie. Im Mai 2025 will Emmanuel Adjei hier losradeln. Wer möchte, kann für jeden gefahrenen Kilometer spenden oder einen einmaligen Betrag überweisen. Adjei plant, dass er nach 150 Tagen in Ghana ankommt.

Schuh aus Glas

Sebastian Thies, Schuhdesigner (Foto: Catherina Hess)

Die Münchner Marke nat-2 von Sebastian Thies und seinem Team hat mit dem Projekt „nat-2 Post Cov Sneaker“ den Recycling-Designpreis gewonnen. Der vegane „Post-Pandemie-Schuh“ besteht aus bedruckter Kühlschrankisolierung und reflektierendem Glas. Er ist mit antibakteriellem Futter und Echtkorksohle ausgekleidet. Die blaue Sohle außen ist aus Gummihandschuhen mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum. Der Sneaker, so Thies, werde in Italien fair produziert. Das Münchner Familienunternehmen Thies existiert bereits seit 1856 und wird in sechster Generation geführt.

Geld für Begegnungen

Marta Bielik will etwas gegen Einsamkeit tun. (Foto: Jule Breiert/oh)

Niemand gibt gerne zu, dass er einsam ist. Doch Einsamkeit ist zu einer Herausforderung in unserer schnelllebigen Gesellschaft geworden. Insbesondere in großen Städten fehlt oft der Zusammenhalt der Nachbarn, der Studien- oder Arbeitskollegen. Marta Bielik kennt das Phänomen. Die Marketingspezialistin stammt aus Polen und war nicht immer glücklich in München. Nun hat sie den Förderwettbewerb „Zusammen.Halt“ angestoßen, für den sie den in Unterhaching ansässigen US-Lebensmittelkonzern Mars, die Munich Creative Businessweek und das Münchner Stadtmagazin Mucbook gewinnen konnte.

Ziel der Aktion ist es, Menschen miteinander zu verbinden. Die Mars-Wrigley-Foundation stellt ein Preisgeld von bis zu 100 000 Dollar (etwa 95 000 Euro) zur Verfügung, um neue Begegnungsorte zu schaffen oder bestehende auszubauen. Privatrechtliche, gemeinnützige Einrichtungen können bis 30. April 2025 Konzepte einreichen, die „Menschen zusammenbringen und Communities stärken“.

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