Süddeutsche Zeitung

Bewusst einkaufen:Es geht auch ohne Plastik

Zwei verpackungsfreie Läden gibt es in der Stadt, ein dritter macht bald in Haidhausen auf. Auch in Bioläden oder auf Märkten können Kunden zumindest mit weniger Plastik auskommen.

Von Pia Ratzesberger

In manchen Supermärkten gibt es schon heute keine Plastikteller mehr, auch keine Plastikstrohhalme, Plastiktüten sowieso nicht. Viel aber verändert das nicht in den Regalen. Wer einkauft, kauft Plastik. Nach ein paar Sekunden wird der Kunststoff zu Müll und so kommen jedes Jahr Tausende Tonnen Abfall in der Stadt zusammen, alleine wegen der Verpackungen.

Manche Menschen versuchen auf alles Plastik zu verzichten, andere können sich das überhaupt nicht vorstellen - doch zumindest wird es immer leichter, auf sinnlose Verpackungen zu verzichten. Vier Vorschläge für ein plastikfreieres Einkaufen in München.

"Ohne"-Supermarkt

Es braucht ein wenig Vorbereitung, um in dem Laden seinen Wocheneinkauf zu erledigen, dann aber ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man alles bekommen hat - ohne auch nur eine Verpackung aus Plastik aus der Türe zu tragen. In der Schellingstraße 42 kann man sich Nudeln und Reis und Linsen aus großen Glasspendern abfüllen, auch Gewürze und Nüsse. Es gibt Brot zu kaufen, Gemüse, Wein, Käse und Marmeladen. Letztendlich alles, was man in einem kleinen Supermarkt erwartet. Weiter hinten im Laden gibt es eine Ecke für Küche und Bad, vorne ein Bistro. In ein paar Wochen wird noch ein zweiter Ohne-Supermarkt in München eröffnen. Dann in Haidhausen, in der Nähe des Rosenheimer Platzes. Auch dort sollte man am besten einen Stoffbeutel und ein paar Gläser mitnehmen.

Der Plastikfreie Laden

Der Laden war der erste in der Stadt, der seine Waren ohne Plastik anbot. Auch dort kann man sich aus großen Einweggläsern abfüllen, was in anderen Supermärkten in Plastik eingeschweißt wäre, zudem gibt es vieles zu kaufen, was es einfacher machen soll, weniger Plastik zu verwenden. Viele Sachen sind aus Holz, im Regal stehen Trinkflaschen und Strohhalme aus Glas. Außerdem gibt es für alle, die nicht in München wohnen und schnell mal zum Max-Weber-Platz in die Schloßstraße 7 fahren können, einen Shop im Internet - das Material für die Verpackungen werde aber wiederverwendet, heißt es.

Bioläden

Im Vergleich mit Discountern oder den gängigen Supermärkten hat man es in den Bioläden zumindest manchmal leichter, auf Verpackungen zu verzichten, die es eigentlich nicht braucht. Das Gemüse und das Obst ist seltener schon portioniert, liegt offen in Kisten, auch gibt es mehr Waren in Gläsern zu kaufen. An den Theken sind die Mitarbeiter teils schon daran gewöhnt, dass manche Kunden eigene Boxen mitbringen. Der Biosupermarktkette Basic hat mittlerweile auch eine kleine Ecke eingerichtet, in denen man sich Nüsse oder Nudeln aus Spendern abfüllen kann, daneben werden Stoffsäckchen und Boxen aus Edelstahl verkauft - zum Beispiel in der Westenriederstraße 35.

Märkte

Die Verkäufer an den Marktständen boten ihre Waren schon ohne Verpackungen an, bevor der verpackungsfreie Supermarkt überhaupt erfunden war. Abseits des Viktualienmarkts, wo die Preise immer ein wenig höher liegen als anderswo in der Stadt, gibt es zum Beispiel auch noch den Elisabethmarkt in Schwabing oder den Markt am Wiener Platz in Haidhausen. In München kann man auf mehr als 40 Wochenmärkten in allen Stadtteilen einkaufen, in Freimann und Großhadern, in Riem und Moosach. Die Waren sind selten schon verpackt, und wer eigene Boxen mitbringt, hat gute Chancen, ohne Verpackungen auszukommen.

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Quelle:
SZ vom 29.11.2018/vewo
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