Süddeutsche Zeitung

Vermieten von Wohnungen an Feriengäste:Stadt fordert Airbnb zur Kooperation auf

Die Stadt München fordert die Onlineplattform Airbnb auf, die Klagen gegen die Stadt einzustellen und mit ihr zu kooperieren, um das illegale Vermieten von Wohnraum an Feriengäste zu unterbinden. Anlass ist eine am Dienstag veröffentlichte Studie, in der das Forschungsinstitut Empirica im Auftrag von Airbnb die Faktoren für steigende Mieten in deutschen Großstädten untersucht hat. Zentrales Ergebnis der Studie: Die Kurzzeitvermietung auf Airbnb habe keine signifikante negative Wirkung auf die Wohnungsmärkte in den vier betrachteten Städten Berlin, Hamburg, München und Dortmund. In München etwa würden nur sechs Prozent der angebotenen Unterkünfte mehr als die Hälfte des Jahres vermietet. Erlaubt sind jedoch nur acht Wochen. Das Verwaltungsgericht München hatte im vergangenen Dezember entschieden, dass Airbnb der Stadt zahlreiche Daten preisgeben muss; das Unternehmen hatte daraufhin Berufung beantragt. "Wenn für Airbnb der Schutz von Wohnraum wirklich ein wichtiges Thema ist, wie das Unternehmen es behauptet", so Münchens Sozialreferentin Dorothee Schiwy, "dann soll Airbnb aufhören, gegen die Stadt vor Gericht zu ziehen." Das Unternehmen solle "endlich die Daten übermitteln, die wir brauchen, um gemeinsam gegen diejenigen vorzugehen, die in verantwortungsloser Art und Weise Wohnraum entziehen". Auf einem so angespannten Wohnungsmarkt wie in München trage jede weitere Verknappung dazu bei, dass die Preise in die Höhe gehen, so Schiwy. "Für diese Erkenntnis brauchen wir keine Studien. Das ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage."

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SZ vom 08.08.2019 / hob
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