Verkehrsstreit:Polizei fasst den Perlacher Radl-Jäger

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Der 54-Jährige, der einen Fahrradfahrer verfolgt, bedroht und verletzt haben soll, wurde von einer Überwachungskamera gefilmt. Auch gegen die Beifahrerin wird ermittelt.

Von Susi Wimmer

Der Autofahrer, der vergangenen Montagabend in Altperlach einen radelnden Rentner verfolgt und zu Fall gebracht haben soll, ist nun identifiziert: Es handelt sich um einen 54 Jahre alten Autohändler aus München. Der Mann sowie seine Beifahrerin, die den Rentner unter anderem mit einem Elektroschocker bedroht haben soll, äußern sich laut Polizei aber anders zu dem Fall.

Der Autohändler hatte an jenem Montag seinen weißen VW Touareg gegen 19.40 Uhr verbotswidrig auf dem Geh- und Radweg an der Ottobrunner Straße geparkt. Der 66-jährige Rentner, der gerade stadtauswärts radelte, ärgerte sich maßlos über den versperrten Weg, fuhr um den Wagen herum und klopfte aus Wut mit der Faust auf die Motorhaube des Pkw. Anschließend bog der Radfahrer nach rechts in die Unterhachinger Straße ein. Das sah der verärgerte Autofahrer, startete den SUV und fuhr über das Gelände der OMV-Tankstelle am dortigen Eck, um den Weg abzukürzen.

Mit Elektroschocker gefuchtelt

Dabei wurde er von der Videokamera der Tankstelle erfasst. Ermittler konnten das Teilkennzeichen ablesen und kamen durch Tüftelarbeit schließlich auf den Halter des Wagens. Der war dem Rentner weiter gefolgt, hatte ihn überholt. Zweimal soll seine Begleiterin ausgestiegen sein und versucht haben, den Radler zu stoppen. Dabei soll die Frau ihn mit einem Elektroschocker bedroht haben. Einen solchen hat die Polizei bislang weder im Fahrzeug noch in der Wohnung der Frau gefunden.

In der Scherbaumstraße soll der Münchner dann mit seinem Auto auf den Gehweg gefahren sein und dem Radler den Weg abgeschnitten haben. Der Radler gab an, er sei gegen den SUV gekracht und anschließend gestürzt. Laut Polizei fehlen aber entsprechende Spuren an Rad und Pkw. Der Autofahrer sagt, der Radler habe sich zwischen Mauer und Auto durchschlängeln wollen und sei von selbst gestürzt.

Der Rentner brach sich die Nase und erlitt Prellungen und Schürfwunden. Die polizeilichen Ermittlungen zu dem Fall dauern an. Im Raum stehen Delikte wie Straßenverkehrsgefährdung, Unfallflucht, Bedrohung und gefährliche Körperverletzung.

© SZ vom 11.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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