Verkehrspolitik:Fahrradweg statt Autospuren

Verband fordert eigenen Ring rund um die Altstadt

Radeln am Münchner Altstadtring ist nach Ansicht des Fahrradklubs ADFC kein Vergnügen: Die Infrastruktur sei größtenteils veraltet, deutlich unterdimensioniert und mehrfach unterbrochen. Deshalb fordert der ADFC den Bau eines durchgängigen und sicheren Altstadt-Radlrings inklusive Grüner Welle, so dass Radfahrer zügig und stressfrei vorankommen. Der Ring solle die Richtung Innenstadt ausgerichteten Radachsen mit künftigen Radschnellwegen verbinden. Die Altstadt würde so vom Durchgangs-Radverkehr entlastet. Den Radlring brauche es, weil der Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr in München auf 18 Prozent zugenommen habe und weiter wachse, argumentiert der ADFC. Die Radler legten heute weitere Strecken zurück, viele das ganze Jahr über. Mit dem E-Bike-Boom gehe es zudem rasanter auf den Radwegen zu, Lastenräder oder Kinderanhänger brauchten mehr Platz.

Der ADFC hat schon konkrete Vorstellungen, wie der Ring aussehen könnte. In der Frauenstraße zum Beispiel könnte mit einer Einbahnregelung eine Fahrspur wegfallen, um Platz für Radwege zu schaffen. Die Mindestbreite der Radspuren solle 2,30 Meter betragen. Wo genügend Platz ist, sollten die Spuren drei Meter breit werden. In der Blumenstraße könnte nach Vorstellung des Verbands eine Autospur Richtung Sendlinger Tor gestrichen werden, die Brienner Straße im Bereich Odeonsplatz wünscht sich der ADFC komplett autofrei. In allen Fällen seien Sicherheitsabstände von mindestens 0,5 bis einen Meter zum fahrenden oder parkenden Autoverkehr zu schaffen. Und: Mit baulichen Maßnahmen sollen Autofahrer daran gehindert werden, die Radwege zu befahren, dort zu halten oder zu parken.

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