Verkehr:Wohnen statt fahren

Gräfelfing wirbt für schmalere Würmtalstraße

Die Gemeinde Gräfelfing will den Rückbau der Würmtalstraße mit Nachdruck weiterverfolgen. Im nächsten Schritt soll mit der Regierung von Oberbayern verhandelt werden. Dafür bekam sie grünes Licht vom Ausschuss für überörtliche Angelegenheiten.

Die Verschmälerung der vierspurigen Straße zwischen Martinsried und Gräfelfing ist schon lange im Gespräch. Die Gemeinde möchte auf den durch eine Verschmälerung frei werdenden Flächen Wohnraum schaffen. Da es sich um eine Staatsstraße handelt, muss neben dem staatlichen Bauamt auch die Regierung zustimmen und die Flächen an die Gemeinde abtreten.

Gräfelfing ist gefordert, den Beweis zu liefern, dass eine Verschmälerung der Straße auf zwei Spuren - eine in jede Richtung - machbar ist und nicht zu einem Verkehrschaos führt. Ein Treffen mit Vertretern des staatlichen Bauamts Freising fand bereits statt. Wie sich die Behörde entscheidet, ist noch offen. In der Sitzung präsentierte Verkehrsexperte Helmuth Ammerl den Gemeinderäten das Zahlenmaterial, das er auch der Regierung vorgelegt hatte. Daraus geht hervor, dass eine Verschmälerung möglich ist. Auf der Straße fahren im Schnitt maximal 13 000 Fahrzeuge am Tag, "das ist zu wenig für vier Spuren", sagte Ammerl. Auch bei einer Zukunftsprognose bis ins Jahr 2030 rechtfertige der Verkehr keine vierspurige Straße. Bei einem Umbau würde der Verkehrsplaner auf einen Kreisverkehr in der Finkenstraße setzen und an der Kreuzung Würmtal-/Planegger-/Bahnhofstraße auf die Rechtsabbiegespur verzichten.

Auf den gewonnenen Flächen soll eine "moderne, kompakte Wohnbebauung entstehen", betonte Frank Sommer (Grüne/Unabhängige Liste). Architekt Klaus Molenaar hat den Gemeinderäten in der Vergangenheit bereits ein schlüssiges Konzept vorgelegt. Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing) hofft, aus der Idee ein Pilotprojekt für bezahlbaren Wohnraum zu machen und so auf offene Türen bei der Regierung zu stoßen.

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