Verkehr:In diesen Gebieten kostet Parken jetzt zehn Euro pro Tag

Parkscheinautomat in München, 2010

Teure Tickets: Die Stadt will so der Luftverschmutzung entgegenwirken.

(Foto: Robert Haas)
  • Bisher zahlten Besucher in Parklizenzgebieten mit sogenanntem Mischparken gerade einmal sechs Euro pro Tag.
  • Seit Montag kostet das Parken in ausgesuchten Gebieten mit besonders hohem Parkdruck nun zehn Euro pro Tag.
  • Die Stadt will damit etwas gegen die Luftverschmutzung tun.

Von Andreas Schubert

Manch findiger Umlandbewohner weiß, wo er zentrumsnah parken kann, ohne allzu hohe Parkgebühren zahlen zu müssen. Bislang liegt der Tageshöchstsatz in Parklizenzgebieten mit sogenanntem Mischparken für Besucher bei gerade einmal sechs Euro.

In Mischgebieten zahlen Anwohner mit einer Parklizenz keine Gebühren, Besucher müssen einen Parkschein lösen. Seit Montag kostet das Parken in ausgesuchten Gebieten mit besonders hohem Parkdruck nun zehn Euro pro Tag. Das gilt für die Zonen "Alter Südfriedhof", "Dreimühlenviertel", "Glockenbachviertel", "Lindwurmstraße" und "Untersendling". Zwischen 18 und 23 Uhr kostet die Stunde Parken zudem fortan zwei Euro.

In diesen Gegenden tun sich Anwohner regelmäßig schwer, einen Stellplatz zu finden. Die Folge: Sie kurven oft mehrmals ums Karree, wodurch die Abgasbelastung in der Stadt nur noch mehr steigt. Mit ihrem Parkraummanagement will die Stadt vor allem der Luftverschmutzung entgegenwirken. Doch ein Problem ist das Wachstum der Stadt: Je mehr Menschen in München wohnen und arbeiten, desto höher ist auch das Mobilitätsaufkommen.

Längst nicht jeder nimmt die Angebote des öffentlichen Nahverkehrs an oder steigt aufs Fahrrad um. Das bedeutet, dass die Belastung durch Autos und Abgase weiter steigt. Die Stadt reagiert auf diese Entwicklung nicht nur mit höheren Parkgebühren, sondern auch mit der Förderung der Elektromobilität im gesamten Stadtgebiet sowie mit sogenannten Mobilitätsstationen, mit Ladestationen für Elektroautos sowie Stellplätzen für Carsharing-Fahrzeuge und MVG-Leihräder. Ziel ist es, Bürgern ohne eigenes Auto eine möglichst effektive Mobilität zu ermöglichen.

Hoher Parkdruck beschränkt sich im Übrigen nicht nur auf das Gebiet innerhalb des Mittleren Rings, weshalb der Stadtrat Ende vergangenen Jahres auch außerhalb neue Lizenzgebiete beschlossen hat: Rund um den Rotkreuzplatz sowie in Thalkirchen, in der Alten Heide, an der Schönstraße am Tierpark und am Wettersteinplatz. Innerhalb des Rings werden der Rosa-Luxemburg-Platz, der Arnulfpark, der Ackermannbogen und der Bavariapark in benachbarte Lizenzgebiete integriert.

Auch wenn Anwohner es fordern, darf die Stadt Lizenzgebiete nicht nach Belieben ausweisen. Das ist rechtlich nur möglich, wenn der Parkdruck groß genug ist und für Anwohner zu wenige Stellplätze vorhanden sind.

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