Süddeutsche Zeitung

Verkehr:Feuerwehrzufahrt als Abkürzung

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Bewohner im Prinz-Eugen-Park befürchten Schleichverkehr

Noch ist der Prinz-Eugen-Park eine Großbaustelle, aber viele Häuser in der Osthälfte des neuen Quartiers für gut 4000 Menschen sind schon bezogen. Die Bewohner dort betrachten die beiden Feuerwehrzufahrten vor ihren Haustüren mit Argusaugen. Diese sogenannten Feuerwehrüberläufe stellen sicher, dass Feuerwehrautos beim Einsatz nicht in den Wendehämmern von Ruth-Drexel- und Jörg-Hube-Straße umdrehen müssen, sondern das Wohngebiet Richtung Stradellastraße und Rienziplatz verlassen können. Nur Feuerwehrautos wohlgemerkt, für alle anderen ist im Wendehammer Endstation. Die Anwohner befürchten aber, dass Autofahrer die Überläufe schnell als Abkürzung zwischen Cosima- und Freischützstraße entdecken und dann der Schleichverkehr ihr Wohngebiet durchquert.

Vor diesem Hintergrund ist der Antrag eines Prinz-Eugen-Park-Bewohners zu sehen, der darum bittet, den Überlauf an der Ruth-Drexel-Straße auf die Minimalbreite von drei Metern zu beschränken, analog zu dem an der Jörg-Hube-Straße. Die Branddirektion allerdings sieht die Sache genau andersrum: Es handle sich da eigentlich um zwei Fuß- und Radwege, die die Feuerwehr nur mitbenutzen dürfe, und Fuß- und Radwege seien in der Regel dreieinhalb Meter breit. An der Jörg-Hube-Straße aber sei es so, dass Topografie und Baumschutz lediglich einen drei Meter breiten Weg zuließen.

Das eigentliche Problem hatten die Anwohner schon bei einer Informationsveranstaltung zu den Grünanlagen des Quartiers Ende 2018 angesprochen: Die beiden Fuß- und Radwege, die die Feuerwehr mitbenutzt, haben keinen Kieselbelag, sondern sind asphaltiert, was mancher Autofahrer als Einladung auffassen könnte. Dahinter stecke ein Automatismus, erklärte damals eine Vertreterin des Baureferats: Die Wege sind Schulwege, daher werden sie beleuchtet. Beleuchtete Wege aber müssen im Winter geräumt werden, und das ist bei Kiesbelag problematisch.

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Quelle:
SZ vom 16.09.2019 / ust
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